Das Discountgeschäft ist hart, und echte Discounter nennen sich demgemäß Hard-Discounter. Spielarten wie der vielgepriesene Soft-Discounter – Zielpunkt war mal ein legendärer Vertreter dieser Zunft – sind in ihrer Sanftheit für den Konsumenten eher nicht zu greifen. Sie mussten ihr Profil in eine andere Richtung schärfen, was keine leichte Übung ist, weil ein USP-Hüpfer naturgemäß Gefahr läuft, der Aufmerksamkeit der Konsumenten zu enteilen. Im Textilgeschäft ist die nötige Trennschärfe nochmal etwas schwieriger einzustellen, denn mit einem billigen Fetzenhändler-Image allein reüssiert sichs nicht leicht. Ergo wird versucht, einen Billig-Schick zu kreieren. Und das ist der Punkt, wo Discounter einen Stein der Weisen gefunden haben wollen: Sie vermitteln, dass es schick ist, bei ihnen zu kaufen. Allerdings ist dieser Stein der Weisen ein bissi ein Mondgestein mit zwei Seiten: eine hell, eine dunkel, eine easy-cheesy, eine mit fragwürdigem Aufwand versehen: Um schick zu sein, muss man was bieten. Zum Beispiel Bio-Ware, Regionalität, flott wechselnde modische Kleidung und dies noch und das auch ... Und siehe da, der schöne harte Discountkern ist im nachhaltigen Schick schon wieder ganz schön weich geworden. Ergo ist es heute nicht leicht, ein Discounter zu sein. Was diesem Format zuarbeitet, ist letztlich der Umstand, dass die Konsumenten heute eher weniger Geld haben als gestern. Aber selbst dieses Wenige ist dann und wann mit einem Bier des Trosts im sonnigen Gastgarten besser angelegt als mit einem Gimmick vom Hofer.
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