Gegen das Wegwerfen
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Die Abgabe von Lebensmitteln an nahegelegene Sozialmärkte ist bereits bestens gelebter Handelsalltag.
RETAIL Redaktion 27.09.2019

Gegen das Wegwerfen

ÖVP und SPÖ wollen den Supermärkten das Wegwerfen von genussfähigen Lebensmitteln ab dem Jahr 2021 verbieten.

WIEN. Ein tendenziell an der Handelswirklichkeit vorbeimarschierender Vorschlag im Heile-Umwelt-Wahlkampf kommt von ÖVP und SPÖ: Sie wollen gesetzlich regeln, dass Supermärkte künftig genussfähige Lebensmittel nicht mehr wegschmeißen dürfen.

Derzeit buche der Handel pro Jahr rd. 80.000 t an Produkten aus, nur 12.000 t würden an Bedürftige weitergegeben. In der nächsten Legislaturperiode solle ein Verbot beschlossen werden, „das zumindest für große Supermärkte gilt”.

Etablierte Empathie

Die Ignoranz daran: Nahezu alle Händler kooperieren mit Sozialmärkten – notgedrungen mit solchen, die sich in der Nähe der Supermärkte befinden. Ein (kosten)aufwendiger, CO2-produzierender Transport hin zum weiter weg gelegenen Sozialmarkt ist naturgemäß unsinnig.

Nichtsdestotrotz stellt die ÖVP in den Raum, dass bereits bestehende Initiativen im Belang ausgebaut werden sollen. „Wir werden, gemeinsam mit dem Handel, einen Plan erarbeiten, wie wir mit dieser Verschwendung von Lebensmitteln Schluss machen können”, hält Ex-Umweltministerin Elisabeth Köstinger in einer Aussendung fest. Parteichef Sebastian Kurz sprach sich darin „gegen die Wegwerfgesellschaft” aus. (red)

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