Gemüse ist in aller Österreicher Munde
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LiliengewächsMit einer Ackerfläche von rd. 3.600 ha sind Zwiebeln das mit Abstand meist angebaute Gemüse in Österreich; was den mengen­mäßigen Verkauf im LEH betrifft, liegen sie hinter Paradeisern.
RETAIL Redaktion 12.05.2023

Gemüse ist in aller Österreicher Munde

Ein Pro-Kopf-Verbrauch von fast 124 kg pro Jahr steht für einen neuen Rekordwert – trotz weiter steigender Preise.

WIEN. Aktuelle Daten der Statistik Austria attestieren den Österreichern einen großen Appetit auf Gemüse: Der hochgerechnete Jahreskonsum pro Kopf stieg demnach um saftige 7,5 kg auf 123,9 kg – und damit auf ein neues Rekordniveau. Geht es nach der Anbaufläche in Österreich, liegen Zwiebeln mit 3.575 ha klar überlegen an der Spitze – vor Erbsen (1.920 ha) und Karotten (1.877).

Beim Obstkonsum verzeichnen die Statistiker einen leichten Rückgang von 76,2 auf 74,3 kg; über die Jahre betrachtet, hält sich der Konsum stabil – auch punkto Präferenz: 15,6 kg des Pro-Kopf-Konsums entfallen auf Äpfel, 14,7 kg auf Bananen und 5,4 kg auf Orangen.

Teure Gurken, teure Paprika

Die ungebremste Nachfrage nach frischem Gemüse vermag angesichts der im Winter berichteten Verknappung und Teuerung doch etwas überraschen: Vielerorts wurde etwa heizkostenbedingt die Produktion von Sorten wie Paradeisern, Gurken und Paprika eingestellt. Zu einem großen Thema beim Anbau von Gemüse wurde in diesem Zusammenhang die Anwendung von Geothermie, vulgo Erdwärme. Die letzten Sommer erfolgte Fertigstellung eines neuen, klimaschonenden Gewächshauses im oberösterreichischen Geinberg eröffnete die Möglichkeit, regionales Gemüse auch in kälteren Jahreszeiten zu ernten.

Die Stunde der Geothermie

„Dieses Gewächshaus ist nicht mit herkömmlichen Glashäusern zu vergleichen”, betont Ja! Natürlich-Geschäftsführer Andreas Steidl, und führt aus: „Zum einen, weil die Wärme zur Beheizung CO2-neutral aus der Erde gewonnen werden kann und dafür keine neue Bohrung notwendig ist. Zum anderen werden die Pflanzen in Geinberg in der fruchtbaren Erde der Region angebaut – im Gegensatz zu konventionellen Gewächshäusern, in denen die Wurzeln über ein nährstoffreiches Substrat versorgt werden.”

Überhaupt sind alternative Energiequellen ein großes Thema in der heimischen Obst- und Gemüseproduktion. So gab efko-Geschäftsführer Klaus Hraby im März unlängst bekannt, sein Unternehmen unabhängiger von fossiler Energie machen zu wollen – und kündigte eine Investition von 30 Mio. € in die Errichtung von Hackschnitzel-, Photovoltaik- und Biogasanlagen an, welche die Gruppe bis 2025 zu 70% energieautark machen und so ihre Energiekosten erheblich reduzieren soll. (red)

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