WELS. Die Glasflaschen feiern ein Comeback bei der Berglandmilch. Milch und Joghurt im Top-Segment werden im Glasgebinde abgefüllt, ohne Rückgabesystem. „Es gibt Konsumenten, die das so wollen”, sagt dazu Konzernchef Josef Braunshofer. Somit werden ab Mitte April die Schärdinger-Topmarke „Berghof” und TirolMilch auch in Flaschen im Regal stehen.
Für den LEH gibt es gleichfalls die Bio-Marke im Glas. Die Milch stammt von Bergbauern, ergo wurde in die Abfüllanlage in Wörgl in Tirol mehr als eine Mio. € investiert.
Ein Mehrwegsystem in Sachen Milch und Joghurt scheitert naturgemäß am Handel, weil der schlichtweg mehr Personal und Transportraum benötigen würde.
Öko-Nutzen mit Grenzen
Umstritten sei überdies der ökologische Effekt von Mehrweg: Ab mindestens 15 Umläufen und maximal 200 Kilometern Transportweg profitiere die Umwelt. Ohne Pfandsystem habe Mehrweg jedoch keine Chance. Seit die Auflagen gesenkt wurden, ist der Anteil von Mehrweg-Gebinden für Getränke im Handel von 60 auf 20%gesunken; im Jahr 1990 waren es noch satte 80%.
Zum Thema Bio: Mittlerweile gibt es von Schärdinger auch die Haltbarmilch „Formil” in Bio-Qualität. Das sei gerechtfertigt, weil es dafür ein neues Erhitzungsverfahren gebe. „Noch nie ist H-Milch so schonend hergestellt worden”, so Braunshofer. Außerdem verfügt der Konzern über ausreichend Bio-Milch. Die Anlieferung sei im vergangenen Jahr um zehn Prozent gestiegen. Viele Mitglieder hätten auf Bio umgestellt, bestehende hätten ihre Liefermengen überdurchschnittlich gesteigert. (red)