Gut verpackt ist schon mehr als die halbe Miete
© Constanze Tillmann/Messe Duesseldorf
RETAIL christian novacek 13.01.2017

Gut verpackt ist schon mehr als die halbe Miete

Die richtige Verpackung hilft der Marke auf die Sprünge. Auf der interpack 2017 gibt es die aktuellen Trends.

••• Von Christian Novacek

Die interpack 2017 verzeichnet die höchste Ausstellernachfrage in ihrer über 55-jährigen Geschichte. „Zum offiziellen Anmeldeschluss buchten die Unternehmen 20 Prozent mehr Fläche als Kapazitäten auf dem Düsseldorfer Messegelände mit seinen 262.400 Quadratmetern in 19 Hallen zur Verfügung stehen”, sagt dazu Bernd Jablonowski als Director interpack anlässlich der Präsentation vor 50 Journalisten in Wien. Entsprechend bezifferbar ist die Erwartungshaltung: Vom 4. bis 10. Mai 2017 werden rd. 2.700 Aussteller ihr Gastspiel geben. Die Unternehmen kommen aus ca. 60 Ländern.

Auch die parallel ausgerichtete Messe components, special trade fair by interpack (mit Angeboten der Zulieferindustrie für Verpackungstechnik) ist voll belegt – trotz einer im Vergleich zur Premierenveranstaltung 2014 mehr als doppelt so großen Fläche. Das Interesse an der Messe hängt mit der global gesehen sehr positiven Entwicklung im Verpackungsbereich zusammen. Die steht nämlich vor deutlichen Wachstumsraten: Die weltweite Nachfrage nach verpackten Nahrungsmitteln soll von 2015 bis 2020 um 13 Prozent wachsen.
In Asien türmt sich der Verpackungsberg besonders hoch – nämlich mit einer prognostizierten Wachstumsrate von 28% –, während in Westeuropa eher eine Stagnation (+1%) bevorsteht. Naheliegender Grund: Das verpackte Lebensmittel ist hierzulande so lange Usus, dass bereits Gegentrends (verpackungsfrei) beginnen, sich zu verankern.

750 Mio. Tonnen

Bereits in den letzten fünf Jahren ist der Absatz von verpackten Nahrungsmitteln weltweit um durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr gestiegen – und erreichte zuletzt (in diesem Fall: 2015) ein imposantes Gewicht von 750 Mio. Tonnen.

Was nun Asien betrifft, so will Jablonowski ebenda von einem Müllberg nichts wissen: „Das Verpackungsthema inkludiert auch Themen wie Recycling und Upcycling.” Als Beispiel nennt er Smoothie-Flaschen, die so edel designt sind, dass sie weniger wegen des Inhalts als wegen der Form – oder sogar wegen des Spruchs auf der Flasche! – gekauft werden.

Innovativ & individuell

Die Trends in der Verpackungsindustrie lauten auf qualitativ hochwertigere Produkte, innovative und individuell passende Nahrungsmittel. „Die Nahrungsmittelindustrie ist weltweit gefordert, kurzfristig auf wechselnde Konsumtrends zu reagieren und neue Produkte schnell in den Markt zu bringen, um im Wettbewerb zu bestehen”, meint Jablonowski.

Die Vielfalt an Nahrungsmittelprodukten nimmt weiter zu, Produktlebenszyklen werden kürzer, Losgrößen sinken. Gleichzeitig müssen die Produktionskosten möglichst gering gehalten werden, denn steigende Löhne sowie Preise für Energie und Rohstoffe treiben hier Kosten in die Höhe und lassen die Margen sinken. Bei Investitionen in Maschinen und Anlagen stehen daher Steigerung der ­Effizienz und Produktivität sowie Flexibilität immer stärker im Fokus der Unternehmen.
Eine weitere große Herausforderung für die Zukunft: Um Nahrungsmittel sicher und hygienisch einwandfrei herzustellen und internationale Normen und Richtlinien zu erfüllen, müssen Maschinen und Anlagen hygienegerecht konstruiert sein. Maschinen bekommen ein Hygienic Design und lassen sich einfach und schnell reinigen – weil bei der Konstruktion auf Ecken und Hohlräume verzichtet wird.

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