Wien. Die Skandinavier haben in Sachen Mode mehr zu bieten als nur H & M. Die norwegische Varner Group expandiert kräftig nach Österreich (siehe Substory).
Am vergangenen Wochenende startete der Roll-out für die junge, feminine Marke der Varner Group, Bik Bok; Zielgruppe sind Mädchen und junge Frauen zwischen 18 und 25 Jahren. Dieser erste österreichische Bik Bok-Store befindet sich im Auhof Center, jenem Shopping Center, das erst kürzlich auf 48.000 Quadratmeter ausgebaut wurde – und sich nunmehr als das zweitgrößte Einkaufszentrum der Stadt bezeichnet. „Österreich ist Skandinavien ähnlicher als viele andere Länder Mitteleuropas”, sagt Bik Bok-CEO Marianne Bjarstad über den Grund dafür, dass Österreich das erste Land außerhalb Skandinaviens ist, in dem das Format vertreten ist. Und weiter: „In Österreich gibt es keinen starken Home-Player am Textilmarkt, was für uns die Sache einfacher macht.” In Schweden sei das beispielsweise anders. Daher meint Bjarstad auch: „Solange wir in Schweden erfolgreich sind, wird uns das in jedem anderen Land auch gelingen.” Die Pläne des norwegischen Big Players können sich sehen lassen: 50 bis 70 Standorte seien in Österreich möglich. Die ersten sind bereits fixiert: CityGate, Graz-Seiersberg, Fischapark, Huma Wien sowie die Weberzeile Ried im Inn-kreis. Die drei zuletzt genannten sind ein Projekt der SES, Spar European Shopping Centers, das Mitte 2015 realisiert werden soll.
Vom Center in die Stadt
Im gleichen Zeitraum, also Anfang Juni, wird der Bik Bok-Flagship-Store auf der Wiener Mariahilfer Straße eröffnet. „Es ist unsere Firmenstrategie, dass wir mit Standorten in Shopping Centern in einen Markt eintreten”, sagt Bjarstad, die weiter ausführt: „Ja, wir sind auch an weiteren Standorten in anderen Shopping Centern interessiert. Allerdings muss dann auch der genaue Standort passen; dritter Stock, ganz hinten, ist es nicht.” Auch weitere Innenstadtlagen in den größeren österreichischen Städten sind bei erfolgreichem Geschäftsgang durchaus ein Thema, meint Bjarstad.Was Bik Bok laut Aussage der Geschäftsführerin so besonders macht, sind mehrere Komponenten. Das Wichtigste ist wohl, dass die Betreiber der norwegischen Modemarke ständig in Kontakt mit ihren Kunden sind. Das passiert vor allem durch Instagram und Modeblogs; hier wird permanent geschaut, was die Kunden wünschen, was sie zeigen wollen, was passt und was nicht passt. Dazu kommen Fashion Shows und Events, die die Kunden näher an die Marke bringen sollen; das ist auch in Österreich mit der Eröffnung des Flagship-Stores in der Mariahilfer Straße vorgesehen.Ein weiteres Erfolgskonzept ist, dass die Mode im Wesentlichen von eigenen Designern entworfen wird und allein dadurch schon ein Alleinstellungsmerkmal hat. Das absolute Top-Produkt des Unternehmens sind Jeans. „Und zwar Jeans, die ihre Form behalten, das passiert durch eine bestimmte Art des Webens”, sagt Bjarstad. Letztlich ist es der Preis, der bei vielen Produkten im unteren Preissegment anzusiedeln ist, der die Kunden überzeugen soll.
Social Media immer dabei
„Das Wichtigste aber ist, dass unsere Mitarbeiter Botschafter unserer Marke sind und mit dieser mitleben”, weiß Bjarstad, die abschließend noch anmerkt: „Nachhaltigkeit ist für unsere Mitarbeiter, das sind vor allem junge Frauen, ein wichtiges Thema. Die meisten unserer Waren werden in der Türkei unter fairen Bedingungen hergestellt. Und: Wir kennen alle unsere Produktionsbetriebe. Wenn das anders wäre, würden viele unser Mitarbeiter nicht mehr bei uns arbeiten.”