WIEN. Das zeigt die Studie „HTL-Qualifikationen für die österreichische Industrie“, beauftragt von FMTI, FEEI, OVE und der Industriellenvereinigung. Durchgeführt vom Industriewissenschaftlichen Institut beleuchtet sie den aktuellen Bedarf und die Perspektiven bis 2030.
Derzeit fehlen österreichweit rund 10.000 Fachkräfte mit HTL-Hintergrund, besonders in der Elektro- und Elektronikindustrie (3.400) sowie in der Metalltechnischen Industrie (3.600). Zusätzlich steigt der Bedarf an IT-Fachkräften, aktuell fehlen etwa 900. Regional bestehen Unterschiede: Wien weist mit 2.400 den höchsten Bedarf auf, in Tirol und Vorarlberg liegt der relative Mangel bei bis zu 26 Prozent.
„Die Ergebnisse der Studie bestätigen, was unsere Mitgliedsbetriebe seit Jahren erleben: Der Fachkräftemangel ist längst Realität. Es fehlt an entscheidenden Kompetenzen zur Aufrechterhaltung des industriellen Kerngeschäfts. Auch wenn derzeit in einzelnen Branchen Stellen abgebaut werden, bleibt der Fachkräftemangel hochaktuell. Wir müssen jetzt handeln, damit wir den Bedarf auch in Zukunft decken können, denn Ausbildungen brauchen Zeit“, betont Wolfgang Hesoun (Bild), Obmann des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie.
Die Studie unterstreicht die Bedeutung der HTL als Rückgrat der technisch-industriellen Qualifikation. Gefragt sind neben technischem Know-how auch Englisch, Projektmanagement und Teamfähigkeit. Gleichzeitig verschärft ein Ost-West-Gefälle die Situation: Während Wien und Mödling Hotspots der Ausbildung darstellen, fehlen spezialisierte HTL-Standorte im Westen.
Die Auftraggeber der Studie fordern daher mehr Ressourcen, insbesondere qualifizierte Lehrkräfte, um die Ausbildungsform HTL auszubauen und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie langfristig zu sichern.
