WIEN. Die am Dienstag von der Bundesregierung angekündigte Strategie zur Bekämpfung der hohen Inflation wird seitens des Handelsverbands ausdrücklich befürwortet. Zwar sei die Kunde, dass die Inflationsrate hierzulande laut Schnellschätzung im August auf 4,1% geklettert ist, „eine weitere Hiobsbotschaft“, wie HV-Geschäftsführer Rainer Will bedauert. Dass die Bundesregierung jetzt bei der Wurzel ansetze und „den Fokus auf die hohen Energiekosten“ richtet, begrüße man aber sehr – seien die Strompreise seit Jahresbeginn doch um ein Drittel gestiegen.
Vorstoß gegen TSCs
Kritik äußert Will daran, dass der Strompreisbonus 2025 und 2026 erneut nicht dem Handel zukommt, „obwohl dieser auch energieintensiv kühlt, liefert und damit die Nahversorgung der Bevölkerung garantiert. Genau diese Benachteiligung wirkt unmittelbar auf die Endkundenpreise. Es braucht kein Monitoring, um das zu erkennen.“
Positiv bewertet Will indes den Einsatz der Bundesregierung für ein rasches EU-weites Verbot territorialer Lieferbeschränkungen (TSCs) – „also des ‚Österreich-Preisaufschlags‘ der multinationalen Markenartikelindustrie“. Diese langjährige Forderung des Handelsverbandes „würde die europäischen Konsumenten jährlich um rund 19 Milliarden Euro entlasten“, ist Will überzeugt.
Auch das für Herbst 2025 angekündigte Arbeitsmarktpaket sowie die Schaffung einer Task-Force, welche sich u.a. mit der Attraktivierung von Vollzeitarbeit beschäftigt, „unterstützt der Handelsverband ausdrücklich“, heißt es in der Aussendung.
„Dies auch vor dem Hintergrund, dass die durchschnittlichen Personalkosten pro Kopf im heimischen Lebensmitteleinzelhandel bereits um 31 Prozent höher liegen als in Deutschland und um 59 Prozent über dem EU-Schnitt“, rechnet Will vor.
Contra Shrink-Kennzeichnung
Kritisch sehe die „gesamte Branche“ die geplante Kennzeichnungspflicht für Shrinkflation im Handel. Statt dem Handel und seinen Mitarbeitern zusätzliche Arbeit aufzubürden, gelte es, bei der Lebensmittelindustrie anzusetzen, die schließlich selbst für die Mogelpackungen verantwortlich sei. (red)
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Der österreichische Einzelhandel verzeichnet 2025 einen Jahresumsatz von 79,8 Milliarden Euro, ein nominelles Plus von 3,2 Prozent gegenüber 2024. Das Weihnachtsgeschäft liegt leicht
