WOLFENBÜTTEL. Mast-Jägermeister SE und Ardagh Glass Packaging Europe (AGP) gehen den nächsten Schritt in ihrer über 20-jährigen Partnerschaft: Gemeinsam bringen sie die weltweit ersten Grünglasflaschen für Spirituosen auf den Markt, die aus einem sogenannten Hybrid-Schmelzofen stammen. Die innovative Technologie kommt im Werk Obernkirchen in Deutschland zum Einsatz und soll die CO₂-Emissionen pro Flasche um bis zu 64 Prozent reduzieren – basierend auf Erfahrungswerten aus der Braunglasproduktion.
Der sogenannte „NextGen Furnace“ nutzt 42 Bodenelektroden und ermöglicht eine bis zu 80-prozentige elektrische Beheizung des Glasofens. Rund 60 Prozent des Energiebedarfs werden aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Der Strom stammt aus einem Power Purchase Agreement (PPA) mit der Sunnic Lighthouse GmbH und ENERPARC AG. Zusätzlich werden bis zu 70 Prozent Recyclingglas verwendet.
14 Millionen klimafreundlichere Flaschen geplant
Mit dem Produktionsstart Ende 2023 wurde der Grundstein für ein langfristiges Nachhaltigkeitsprojekt gelegt: Ein Vertrag über bis zu 14 Millionen 70cl-Jägermeisterflaschen aus Grünglas wurde bereits unterzeichnet. Carsten Doliwa, Vice President Procurement bei Jägermeister, bezeichnet das Projekt als Meilenstein der Zusammenarbeit und betont die strategische Relevanz für die unternehmenseigenen Klimaziele.
Jägermeister will die CO₂-Emissionen seiner Primärverpackungen bis 2030 um 50 Prozent reduzieren. Da die Glasflaschen über 30 Prozent der Gesamtemissionen des Unternehmens verursachen, ist das Projekt mit Ardagh ein wesentlicher Hebel. Vorstand Christopher Ratsch betont: „Mehr als 90 Prozent unserer Emissionen fallen in der Lieferkette an – hier setzen wir mit gezielten Partnerschaften an.“
