BANGKOK/WIEN. Thai Union, der größte Hersteller von Thunfischdosen, hat sich diese Woche zu neuen Richtlinien für seine weltweite Produktion verpflichtet. Der thailändische Konzern, der am österreichischen Markt mit der Marke John West vertreten ist, will damit gegen Menschenrechtsverletzungen, illegale Fischerei und zerstörerische Fangmethoden in den Meeren vorgehen.
Die Ankündigung folgt einer zweijährigen Greenpeace-Kampagne; der Fokus lag dabei auf Thai Union und der thailändischen Fischerei-Industrie. Die Umweltschutzorganisation fordert nun die Branche dazu auf, dem Beispiel von Thai Union zu folgen. „Jede fünfte Dose Thunfisch, die weltweit verkauft wird, stammt von Thai Union”, erklärt Lukas Meus, Meeres-Sprecher von Greenpeace in Österreich. „Die Verpflichtung des Konzerns ist ein großer Fortschritt für unsere Meere und für die Menschen, die in der Fischerei-Industrie arbeiten.”
Menschenrechtskonform
Konkret verpflichtet sich Thai Union dazu, seine Flotten für Arbeiter sicherer zu gestalten. So wird der Konzern einen Verhaltenskodex für menschenrechtskonforme Arbeitsbedingungen entlang seiner gesamten Lieferkette aufsetzen. Unabhängige Prüfer werden die Schiffe kontrollieren; zusätzlich sollen elektronische Überwachungen menschenrechtsverletzende Praktiken auf den Flotten verbannen.
Neben sozialen Maßnahmen will der Konzern die Verwendung von zerstörerischen Fangpraktiken einschränken: Langleinenfischerei soll reduziert, Flotten mit sogenannten Fischsammlern (FADs) in der eigenen Lieferkette bis zum Jahr 2020 halbiert werden; Fischsammler sind künstliche, schwimmende Fischfang-Plattformen. (nov)