Kuhmilchbrotunfug
RETAIL christian novacek 06.04.2018

Kuhmilchbrotunfug

Das EU-Milchpulverhäuflein könnte bald den Milchpreis drücken. Dabei kann man mit Milchpulver so viel anstellen.

Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek

 

MUH. Kühe mag ich. Wenn sie einen mit treuherzigen Riesenglotzaugen anschauen, finde ich es besser, sie nicht zu essen und sie lediglich ihrer Milch zu berauben. Blöderweise bin ich auf Milch allergisch, was ich von blutigen Steaks nicht behaupten kann. Sei’s drum: Ich mag Kühe und sympathisiere infolge mit Bauern – was eher eine kindliche Übertragung ist, weil die ­murksen die Kuh mitunter ab. Aber sagen wir halt: Jeder muss in seinem Job Dinge tun, die er nicht wirklich gern tut.

Ergo hab ich auch Mitleid, wenn die Milchpreise sinken, nicht zuletzt aufgrund des großen Haufens Milchpulver, der neben der Butterproduktion aufgehäuft wird und billig in den Markt kommt, bevorzugt in der industriellen Produktion. Dort dürfte Milchpulver eine Art billiger Füllstoff für eh alles sein – nicht zuletzt für Brot & Gebäck. Sogar der rustikale Bio-Krustenkracher hat vor der Krustenbildung ordentlich Milchpulver getankt. Nicht zu reden von Kipferl und Croissant – die gehörten schon längst ins Mopro-Regal. Für Allergiker ist das furchtbar. Aber ich versteh schon, dass billiges Milchpulver in teuren Broten irgendwie praktisch ist.

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