Milchpreis im Keller
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Milchpreis unter Druck, Bauern auf den Barrikaden – die Situation ist angespannt.
RETAIL Redaktion 03.06.2016

Milchpreis im Keller

Nicht nur in Österreich, in ganz Europa ist der Preisdruck bei Milch derzeit sehr stark. Hier die wichtigsten Gründe dafür.

BERLIN/WIEN. Den Milchbauern in Europa machen seit Monaten massiv sinkende Preise zu schaffen - eine Übersicht über Ursachen und Widerstände:

Höheres Angebot

Nach dem Ende der EU-Milchquote als Mengenschranke können die Bauern seit Anfang April 2015 beliebig viel produzieren. In manchen EU-Ländern wie Irland und Polen schwollen die Mengen deutlich an, und auch in den USA oder Neuseeland stieg die Produktion.

Schwächere Nachfrage

Die Konjunktur in vielversprechenden Märkten schwächelt – etwa in China und in Ländern, die stark von Ölexporten abhängig sind. Auch das Russland-Embargo wirkt sich negativ aus – international betrachtet, bremst das die Geschäfte mit Milchprodukten.

Politische Barrieren

Russland hat als Reaktion auf EU-Sanktionen wegen der Ukraine-Krise einen Importstopp für Agrarprodukte verhängt; dadurch bleibt mehr Milch auf dem EU-Markt, was die Preise schwächt.

Preisdruck des Handels

Sinkende Weltmarktpreise regis­trieren auch die Supermarktketten, die mit den Molkereien Verträge schließen. Daraus folgten mehrere Preissenkungsrunden im Kühlregal. Kritiker monieren die Marktmacht der Handelsriesen. In Österreich sind die Preise allerdings um einiges höher als in Deutschland.(nov)

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