WIEN. Die heimische Industrie ist mit leichtem Rückenwind in die zweite Jahreshälfte gestartet. Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex (EMI) kletterte im Juli auf 48,2 Punkte und signalisiert damit eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau – wenn auch weiterhin unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Insbesondere die Produktionsaussichten fallen so optimistisch aus wie zuletzt Anfang 2022. Denn: Trotz anhaltend schwacher Nachfrage im In- und Ausland konnte die Industrieproduktion im Juli leicht zulegen. Der Produktionsindex übertraf mit 50,5 Punkten erstmals seit über zwei Jahren wieder die Wachstumsmarke. Dazu beigetragen hat unter anderem die Hoffnung auf eine Zoll-Einigung mit den USA. Gleichzeitig verlangsamte sich der Rückgang beim Neugeschäft: Der Auftragseingang sank weniger stark als zuletzt, der Index stieg auf 46,2 Punkte.
Beschäftigung schrumpft weiter, aber langsamer
Der Beschäftigtenindex erreichte im Juli 45,8 Punkte – ein Anzeichen dafür, dass der Jobabbau zwar anhält, aber etwas an Tempo verliert. Seit zweieinhalb Jahren sinkt der Personalstand in der Industrie, besonders stark in der Metall-, Textil- und Kfz-Branche. Die Arbeitslosenquote im verarbeitenden Sektor stieg im ersten Halbjahr 2025 auf 4,5 Prozent und dürfte laut Prognosen weiter auf 4,6 Prozent steigen – bleibt damit aber unter dem gesamtwirtschaftlichen Schnitt.
Preisentwicklung belastet die Erträge
Steigende Einkaufspreise – insbesondere bei Energie und Personal – trafen im Juli auf einen durch schwache Nachfrage bedingten Rückgang der Verkaufspreise. Das daraus resultierende ungünstige Preisverhältnis belastete die Ertragslage der Betriebe erheblich. Auch die Exportpreise litten unter dem stärkeren Euro.
Lagerbestände werden weiter reduziert
Die Unternehmen setzen ihre Maßnahmen zur Kostenreduktion fort: Die Lagerbestände an Rohstoffen sanken im Juli noch etwas stärker als im Vormonat. Auch die Fertigwarenlager wurden abgebaut, wenn auch weniger deutlich. Der entsprechende Lagerindex fiel auf 46,0 Punkte.
Stimmung auf bestem Stand seit Anfang 2022
Besonders positiv entwickelte sich die Erwartungshaltung der Industrie: Der Index für die Produktionserwartungen stieg im Juli auf 59,5 Punkte – der höchste Wert seit dreieinhalb Jahren. Chefökonom Stefan Bruckbauer erwartet daher eine allmähliche Erholung: „Nach zwei schwierigen Jahren dürfte die Industrieproduktion 2025 im Jahresdurchschnitt wieder um bis zu 1,5 Prozent real zulegen.“ (red)
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