Tag des Bieres: Privatbrauereien boomen
© Land schafft Leben
Bier gilt für viele Österreicherinnen und Österreicher als wichtiges Kulturgut.
RETAIL Redaktion 31.07.2025

Tag des Bieres: Privatbrauereien boomen


Zum Internationalen Tag des Bieres zeigt eine Analyse von Land schafft Leben: Rund ein Drittel des heimischen Bierkonsums stammt von unabhängigen Brauereien. Die Zahl kleiner Betriebe und die Marktanteile steigt seit Jahren an.

WIEN. Österreichs Bierlandschaft ist im Wandel: Während knapp zwei Drittel des konsumierten Bieres von internationalen Konzernen stammen, wird rund ein Drittel von eigenständigen heimischen Brauereien gebraut. Laut dem Verein Land schafft Leben wächst vor allem die Zahl kleiner und mittlerer Privatbrauereien – begleitet von einer zunehmenden Vielfalt regionaler Spezialitäten und kreativer Biersorten.

Mehr als 300 kleine Brauereien

Aktuell gibt es 31 große Brauereien in Österreich, die jeweils mehr als 20.000 Hektoliter Bier pro Jahr produzieren. Ihnen stehen über 330 kleinere Betriebe gegenüber – ein deutlicher Anstieg gegenüber 1980, als es lediglich 18 waren. Zu den bekannten Privatbrauereien zählen unter anderem Frastanz, Hirt, Murau oder Stiegl. Ihre Produktion erfolgt unabhängig von internationalen Konzernen, die Rohstoffe stammen meist aus heimischer Landwirtschaft.

Ausbildung und Regionalität als Treiber

„In unserer Bierlandschaft braut sich Erfreuliches zusammen“, sagt Hannes Royer, Gründer von Land schafft Leben. „Obwohl kleine landwirtschaftliche Betriebe insgesamt weniger werden, nimmt die Anzahl derer, die Bier brauen, stetig zu.“ Auch neue Ausbildungswege wie der zertifizierte Biersommelier tragen zur Professionalisierung bei. Der direkte Bezug zu Herkunft und Qualität werde von Konsumenten zunehmend geschätzt.

Klimatische Herausforderungen bei Braugerste


Die Bierproduktion ist stark von der Qualität der Braugerste abhängig. In Österreich wird diese als Sommer- und Wintergerste angebaut. Heiße, trockene Sommer setzen insbesondere der Sommergerste zu. Ist der Protein- oder Stärkegehalt nicht im Idealbereich, kann das Getreide nicht zum Brauen verwendet werden. Daher greifen Landwirte verstärkt zu neuen Wintergerstensorten.

Verantwortungsvolle Konsumentscheidung

Royer verweist auf die Verantwortung der Konsumenten: „Für den Großteil der Menschen in Österreich ist Bier ein wichtiges Kulturgut. Statt auf ‚Hopfen und Malz – Gott erhalt’s‘ zu hoffen, liegt es in der Hand von Bierfans, ‚ihrer‘ Brauerei mit jedem Seiterl oder Krügerl einen Brauauftrag zu geben.“

Reinheit und Herkunft als Qualitätsmerkmal

Österreichisches Bier wird nach den Vorgaben des heimischen Lebensmittelbuches gebraut – ohne Konservierungsstoffe, Antioxidationsmittel oder Enzyme, wie sie im EU-Recht zugelassen wären. Zuletzt lag die heimische Jahresproduktion bei über zehn Millionen Hektolitern, der Bierkonsum pro Kopf bei rund 103 Litern. Damit wird der Eigenbedarf aktuell zu über 100 Prozent gedeckt. (red)

www.landschafftleben.at


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