LINZ. Der Brexit bringt die Rindfleischpreise unter Druck, weil Irland für den Fall des harten Brexits in den Markt drückt. „Dass nun ausgerechnet in dieser sensiblen Phase mehrere Handelsketten mit Billig-Rindfleisch aus Südamerika werben, ist gegenüber den heimischen Rinderbauern schlichtweg verantwortungslos und auch klimapolitisch äußert kontraproduktiv”, kritisiert die Präsidentin der Oberösterreichischen Handelskammer, Michaela Langer-Weninger.
Während die Produktion von heimischem Rindfleisch 14 kg CO2 verursacht, ist Rindfleisch aus Südamerika mit etwa 80 kg CO2-Ausstoß belastet.
Billigbutter als Handelsmarken
Ebenfalls problematisch sei die Situation beim Verkauf ausländischer Billigbutter im Rahmen verschiedener Handelsmarken, wo die ausländische Herkunft für die Konsumenten auf den ersten Blick meist gar nicht sichtbar ist. „Ich fordere daher die Verantwortungsträger auf, künftig im Sinne von Bauern, Konsumenten und Klimaschutz auf Rabattaktionen im Zusammenhang mit dem Billigimport von Rindfleisch oder Butter gänzlich zu verzichten”, appelliert die LK-Präsidentin.
Zulasten der Bauern
Besonders sauer stößt ihr auf, wenn Handelsmanager zwar gegen Freihandelsabkommen und für den Klimaschutz reden, im tatsächlichen Handeln dann aber die Entsprechung fehle.
Dabei wär's so einfach: „Wenn die großen Handelsketten ernsthaft etwas gegen den unfairen Handel zulasten der heimischen Bäuerinnen und Bauern und für den Klimaschutz tun wollen, dann müssen sie ab sofort auf billige Überseeimporte bei Fleisch, Milchprodukten, Obst und Gemüse verzichten. Sie würden damit nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für mehr wirtschaftliche Wertschöpfung sowie Arbeitsplätze im Land sorgen”, ist Langer-Weninger überzeugt. (red)