Verkauf von Kärntner Großhändler Legro an Transgourmet genehmigt

KLAGENFURT. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat den Weg frei gemacht: Der Lebensmittelgroßhändler Legro mit Sitz in Kärnten geht an Transgourmet, eine Tochter der Schweizer Coop-Gruppe. Der Deal umfasst den Kundenstock und die Belegschaft, die künftig vom Transgourmet-Standort Klagenfurt aus weiterarbeiten soll. Bereits Anfang Juli hatte die Berglandmilch Genossenschaft, bisherige Eigentümerin von Legro, den geplanten Verkauf bekannt gegeben.

Mit der Übernahme stärkt Transgourmet, Österreichs führender Gastronomie-Großhändler, seine Position im Süden Österreichs und ergänzt das eigene Netzwerk um einen weiteren strategischen Standort. 2024 erzielte das Unternehmen trotz angespannter Marktlage einen Rekord-Netto-Umsatz von rund 896 Mio. Euro – ein Plus von 2,73 % im Vergleich zum Vorjahr. „Dieses Ergebnis ist eine Bestätigung für das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden sowie den außergewöhnlichen Einsatz unseres Teams“, erklären die Geschäftsführer Thomas Panholzer und Manfred Hayböck.

Zum Erfolg beigetragen haben laut Transgourmet vor allem der Ausbau der Abhol- und Zustellstruktur – mit Klagenfurt als neuem Drehkreuz – sowie gezielte Investitionen in die regionale Nähe und Sortimentsvielfalt. Inzwischen betreibt Transgourmet 16 Standorte in ganz Österreich und hält laut Gastro Data einen Marktanteil von 28,3 %.

Besonders gefragt waren im Vorjahr alkoholfreie Getränke (z. B. Wasser und Fruchtsäfte mit +17 %) sowie Tiefkühlprodukte (+16 % im Schnitt). Auch Bio-Produkte und das Preiseinstiegssegment wuchsen deutlich. Der Trend zu Convenience zeigt sich nicht nur in den Umsatzzahlen, sondern auch im veränderten Einkaufsverhalten vieler Gastronomiebetriebe, die unter massivem Personalmangel leiden. 2024 blieben in Österreich laut AMS im Schnitt über 4.300 Kochstellen unbesetzt.

Einen weiteren strategischen Schritt setzt Transgourmet 2025 mit dem Aufbau eines neuen Frische-Zentrallagers in Graz. Auf mehr als 14.000 m² entsteht dort ein Verteil-Hub für Obst, Gemüse und Trockenwaren. Gleichzeitig wird auch in Nachhaltigkeit investiert: 26 E-LKW sind bereits im Einsatz, die mit selbst produziertem Ökostrom betrieben werden. Zudem werden alle Standorte mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.

Auch in der Sortimentsstrategie zeigt sich Transgourmet anpassungsfähig: Die Nachfrage nach alkoholfreiem Wein, tierwohlzertifizierten Fleischprodukten und pflanzenbasierten Alternativen nimmt weiter zu. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit wachsendem Interesse an Trendprodukten wie Pistazien-Zutaten oder Null-Promille-Getränken – und sieht sich gut gerüstet: „Wir hören nie auf, besser werden zu wollen“, betonen Panholzer und Hayböck.