Wiener Handel auf Wachstumskurs
© Florian Wieser
Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien, sieht positive Entwicklungen im Handel.
RETAIL Redaktion 05.09.2025

Wiener Handel auf Wachstumskurs

Die Halbjahresbilanz des Wiener Handels fällt großteils positiv aus: nominell drei Prozent plus auf 61 Mrd. Euro.

WIEN. „Nach zwei Jahren mit Umsatzrückgängen sehen wir nun auch in Wien einen erfreulichen Aufwärtstrend: Der Wiener Handel ist im 1. Halbjahr 2025 wieder gewachsen – und das erstmals seit 2022 auch real“, fasst Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien, die Halbjahresbilanz zusammen. „Im Wiener Handel geht es aufwärts, aber wir sind nicht über den Berg. Die Konjunktur zeigt Erholungstendenzen, allerdings belasten steigende Kosten, Inflation und ein schwacher Arbeitsmarkt die Betriebe. Der Ausblick bleibt vorsichtig optimistisch.“

61 Milliarden Euro Erlös
Laut Analyse des Instituts für Österreichs Wirtschaft (iföw) stiegen die Umsätze im 1. Halbjahr nominell um drei Prozent auf rund 61 Mrd. € netto. Nach Rückgängen 2023 (–4,9%) und 2024 (–2,3%) ergibt sich damit erstmals wieder ein reales Plus von 1,6%.

Der Wiener Einzelhandel konnte nominell um 3,1% auf
8,8 Mrd. € zulegen, preisbereinigt ergibt das ein reales Wachstum von 1,8%. Der Großhandel stieg nominell um 2,3% auf rund 48 Mrd. €, real plus 1,3%. Anders die Kfz-Wirtschaft: plus 0,9% ­nominell auf 4,2 Mrd. €, real –1,7%.
Besonders positiv entwickelten sich im Einzelhandel Blumen (+3,4% real), Spiel- und Sportartikel (+2,7%) sowie Elektro/Möbel/Heimwerkerbedarf (+3,2%). Auch die Lebensmittel lagen erwartungsgemäß im Plus (+1,6%). Schwächer zeigten sich Drogerien/Apotheken (–1%), Zeitungen/Bücher (–5,8%) und Abschläge gab es im Uhren- und Schmuckhandel (–8%).

Mehr Konsumentenvertrauen
„Wir sehen, dass das Konsumentenvertrauen langsam zurückkehrt. Dennoch bleiben die Belastungen durch steigende Kosten und internationalen Wettbewerb hoch“, erläutert Gumprecht. „Damit aus der Erholung ein Aufschwung wird, braucht es weniger Bürokratie und faire Regeln gegenüber Online-Plattformen.“ (red)

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