DESTINATION
© Tirol Werbung / Jens Schwarz

Redaktion 22.04.2022

„Coworkation”

Die Kombination aus Arbeit und Urlaub eröffnet dem Tourismus in der Alpenregion neue Perspektiven.

••• Von Britta Biron

INNSBRUCK. Bei Remote Work denkt man in erster Linie an Homeoffice, bei Coworking an Gemeinschaftsbüros in Städten. Doch grundsätzlich eignet sich dazu jeder Ort mit einer passenden Infrastruktur und stabiler Internetverbindung.

Warum also nicht den Arbeitsplatz – für eine gewisse Zeit – in eine attraktive Ferienregion verlegen? Laut einer Ende 2021 von der Tourismusmarketingagentur Saint Elmo’s und dem Europäischen Tourismus Institut (ETI) durchgeführten Befragung von 2.728 Berufstätigen und 676 Unternehmen in der D-A-CH-Region und Norditalien hält die Mehrheit (60%) einen solchen Tapenwechel für durchaus attraktiv. 90% der Arbeitnehmer und 86% der Unternehmen würden sich dabei für eine Destination im Alpenraum entscheiden.

Hohes Interesse

Zudem zeigt die Umfrage, dass die bisherigen Erfahrungen mit Coworkation durchwegs positiv gewertet werden.

Die Auszeit vom Alltag, Austausch mit anderen, neue Inspirationen und Steigerung der Arbeitsmotivation wurden als wesentliche Pluspunkte genannt.
Aufseiten der alpinen Ferienregionen liegen die Vorteile in der Aufwertung der Nebensaisonen bzw. besseren Möglichkeiten attraktive Ganzjahresangebote zu konzipieren.
„Coworkation ist prinzipiell ein 365-Tage-Ding – somit ergibt sich das Marktpotenzial allein schon mathematisch”, sagt Georg Gasteiger, Inhaber des Mesnerhof-C in Steinberg in Tirol und Pionier in Sachen Coworkation.

Viel Informationsbedarf

Auch für den MICE-Sektor eröffnet Coworkation viel Potenzial. Mehr als 80% der Arbeitgeber und rund ebenso viele Arbeitnehmer können sich die Verknüpfung von Seminaren und Workshops mit Ferien vorstellen. „Zudem bietet”, so Veronika Engel, Vorsitzende des Vereins CoworkationAlps, „das Konzept den Gemeinden neue Möglichkeiten zur Nutzung leerstehender Gebäude”. Allerdings zeige die Studie auch, dass rund um Coworkation sowohl auf Anbieter- als auch Kundenseite noch viel Informationsbedarf bestehe, vor allem hinsichtlich (arbeits)rechlicher Fragen.

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