DESTINATION
© APA/Helmut Fohringer

Redaktion 13.04.2018

Internationale Gäste brachten satte Zuwächse

Für die guten Ergebnisse im Sommer 2017 und im ­vergangenen Winter sorgten vor allem die Deutschen.

••• Von Britta Biron

WIEN. Mit fast 24 Mio. Ankünften und 75 Mio. Nächtigungen war der Sommer 2017 die erfolgreichste Saison für den heimischen Tourismus seit 1993. Deutliche Steigerungen gab es auch in der vergangenen Wintersaison. Laut den vorläufigen Zahlen für November 2017 bis Februar 2018 stiegen die Ankünfte um 4,8% auf 13,3 Mio. und die Nächtigungen um 5,7% auf 49 Mio.

Top-Destination

Auch wenn die Österreicher ebenso wie fast alle anderen Nationen in Sachen Urlaub gern Flagge – im letzten Sommer zwar etwas weniger als bisher – zeigen, gehen die satten Steigerungen der letzten beiden Saisonen vor allem auf das Konto ausländischer Gäste, speziell der Deutschen, der mit Abstand größten Zielgruppe für den heimischen Tourismus. Immerhin gut 37% aller Nächtigungen entfallen auf unsere nördlichen Nachbarn.

Laut der aktuellen Reiseanalyse der Österreich Werbung liegt Österreich bei Reisen mit einer Dauer von mehr als fünf Tagen mit einem Marktanteil von 5,1% im Ranking der beliebtesten Auslandsreiseziele der Deutschen hinter Spanien (13,1%), Italien (8,3%) und der Türkei (5,7%) an vierter Stelle. Allerdings resultiert die trotz deutlicher Einbrüche nach wie vor gute Platzierung der Türkei in erster Linie auf den Heimaturlauben der in Deutschland lebenden Türken; rechnet man diese aus der Statistik heraus, rückt Österreich einen Platz nach vorn.
Bei den Kurzreisen hat Österreich im letzten Jahr zwar Marktanteile verloren (4,2 vs. 4,6%), konnte aber dennoch seinen Spitzenplatz als beliebtestes Auslandsziel vor den Niederlanden, Frankreich, Italien und Tschechien behaupten.

Plus bei Haupturlauben

Von den insgesamt 3,5 Mio. Österreich-Reisen mit einer Dauer von mehr als fünf Tagen, die die Deutschen im Vorjahr unternommen haben, entfielen 1,9 Mio. auf den Haupturlaub und 1,6 Mio. auf Zweit- und Drittreisen. Damit konnte die Alpenrepublik bei der wichtigsten Reise im Jahr wieder zulegen. Die zusätzlichen Reisen stagnierten zwar, aber immerhin elf Prozent von diesen haben ein österreichisches Ziel. Zweitbeliebtetes Reiseland für Zwischendurch mit einem Anteil von zehn Prozent ist Spanien.

Klarer Sieger ist Österreich auch im Ranking der alpinen Destinationen, nachdem Bayern, bisher ebenbürtiger Konkurrent, im Vorjahr deutlich an Attraktivität und Marktanteilen (4,9 vs. 5,5%) eingebüßt hat. Die anderen Bergregionen konnten ihr Niveau zwar halten, sind aber zumindest aus Sicht der deutschen Urlauber keine wirkliche Alternative zu Österreich, wie die Zahlen belegen: Schweiz 1,0%, Südtirol 1,4%, norditalienische Alpen 0,2%.

Reisepläne für 2018

So erfreulich das vergangene Jahr auch war, auf den Lorbeeren ausruhen darf sich die heimische Tourismusindustrie nicht. Verschiedene Umfragen zeigen zwar, dass man auch heuer mit einer kräftigen Reisetätigkeit der Deutschen rechnen kann.

Allerdings verschieben sich die Präferenzen: Während im Jänner 2017 noch 30,9% der befragten Deutschen sagten, dass für sie innerhalb der nächsten drei Jahre ein Urlaub in Österreich ziemlich sicher bzw. generell infrage kommt, waren es ein Jahr später „nur” noch 30,6%. Da aber die Bevölkerungszahlen leicht gestiegen sind, bietet der deutsche Markt auch heuer wieder ein unverändert hohe Potenzial von 21,5 Mio. Feriengästen. Alle anderen Alpenregionen, mit Ausnahme der französischen, haben auch absolut verloren.
Im Wesentlichen ähneln die heurigen Reisepläne aber jenen des Vorjahres. 30% der Deutschen wollen ihren Haupturlaub im eigenen Heimatland verbringen, bei den Auslandszielen liegt Österreich nach Spanien und Italien auf Platz 3.
Erfreuliches Detail: Ein Viertel der Bundesbürger plant für heuer mehr Reisen als im Vorjahr, und fast ein Drittel will sich die Urlaube auch mehr kosten lassen.

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