WIEN. Die Winterbilanz ist da. Nach Bereinigung der Februarzahlen ergibt sich statt einer – preisbereinigten – Steigerung um 0,9% für den Zeitraum November bis Februar laut Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo ein Rückgang um 0,6%. „Der Traum vom Rekordwinter ist zu Ende”, kommentierte dies kürzlich Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV).
Dabei sollte Österreichs Hotellerie, so meinen zumindest die heimischen Hoteliers, ein „Traum für jeden Gast” sein – durchgehend hohe Investitionen in die Qualität und Top-Service bei günstigen Preisen. Das war in den vergangenen Jahren selbst für so manchen Leitbetrieb zu viel. Gratzer: „Dabei werden wir die Belastung durch die längere Abschreibungsdauer und die Umsatzsteuererhöhungen erst aus den kommenden Bilanzen ablesen können.” Österreichs Hotellerie sei bei der Wettbewerbsfähigkeit international an der Spitze: „Aber bei den Belastungen sind wir es leider auch. Das wirft uns natürlich zurück.”
Forderungen der ÖHV
Die Zahlen gäben der ÖHV recht: „Die Umsätze sinken”, bestätigt Gratzer, „die Abschreibungen wurden verlängert, Steuern erhöht: Da fehlt den Betrieben Geld für Investitionen oder Mitarbeiter. Das können wir uns nicht leisten.”
Angesichts der Bedeutung der Hotellerie für Österreichs Wirtschaft schlägt Gratzer folgende Maßnahmen vor: kürzere Abschreibungsdauern für mehr Investitionen, eine Steuersenkung zur Sicherung von Arbeitsplätzen, die Erhöhung des ÖW-Budgets und ein Verbot der sogenannten Ratenparität, damit die Einnahmen der Hotels im Land bleiben.
Thema Tourismuszonen
Damit nicht genug der Baustellen im Tourismus: Zuletzt hatte sich Gratzer erneut für den „Shoppingstandort” Wien stark gemacht: „Warum Tourismuszonen in ganz Österreich kein Problem sind, sondern nur in Wien, ist mir ein Rätsel.” Er kritisierte die „Blockadehaltung der Gewerkschaft”: „Die Denke ‚Unternehmer gegen Mitarbeiter' war gestern, auch wenn das einige noch nicht wahrhaben wollen.” (red)