••• Von Helga Krémer
WIEN. Trotz etlicher Schwierigkeiten auf den Rohstoff- und Beschaffungsmärkten waren die heimischen Möbelhersteller in der Lage, die Geschäfte aufrechtzuerhalten und sogar noch zu steigern. So schloss die Österreichische Möbelindustrie die ersten drei Quartale des Jahres 2021 mit einem Zuwachs von 16% ab und erwirtschaftete Produktionswerte von 1.847,3 Mio. €.
„Allein im dritten Quartal wuchs die Produktion noch einmal um elf Prozent”, unterstreicht Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. Die wichtigsten Gewinner der ersten drei Quartale 2021 sind Küchenmöbel (+21,9%) und sonstige Möbel (+20%). Diese beinhalten Schlaf-, Ess- und Wohnzimmermöbel (+12%), Badezimmermöbel (+12,4%) und Gartenmöbel (–3,1%). Aber auch Büromöbel (+14,6%), Sitzmöbel und Teile dafür (+12,8%) sowie Ladenbaumöbel (+4,4%) erwirtschafteten Zuwächse.
Qualität, Handwerk, Service
„Wachsende Exportwerte und ein deutliches Produktionsplus – 2021 war ein gutes Möbeljahr”, zieht Emprechtinger Bilanz. Das Zuhause erfuhr in den letzten Monaten eine große Wertschätzung. Vor allem regionale Produkte, die mit Qualität, Handwerk, Service und nachhaltigen Argumenten überzeugen, werden immer stärker nachgefragt. Auch die Herkunftsfrage entscheidet zunehmend über einen Kauf. Wichtig für den Standort Österreich sei es deshalb, die Konsumenten für heimische Möbel und deren Werthaltigkeit zu sensibilisieren – so kennzeichnet etwa das „Austria Gütezeichen Möbel” Produkte mit überdurchschnittlicher Qualität.
„Das Siegel gibt eine verbriefte Garantie darauf, dass die Möbel auf einem Niveau gefertigt werden, das über den gesetzlichen Anforderungen liegt, und die jeweiligen Herstellerbetriebe über 50 Prozent Wertschöpfung in Österreich generieren”, so der Vorsitzende der Österreichischen Möbelindustrie.
Zudem gewinne der ökologische Fußabdruck für Produkte und Hersteller an Bedeutung: „Klimaschutz ist zentral für den wirtschaftlichen Erfolg – in diesem Bereich haben wir in Österreich einen großen Vorsprung”, ist Emprechtinger überzeugt. „Die Bewertung der Betriebe in puncto Nachhaltigkeit und Ökologie ist ein stetig wachsender Wettbewerbsfaktor, der uns in die Karten spielt.”
Trends für 2022
Ob Corona oder nicht, das „Zuhause” erfährt eine Aufwertung.
Das Naturmaterial Holz spielt in der Einrichtung wieder eine zentrale Rolle. Ebenso wie die Natur im Wohnraum Einzug hält, ziehen Möbel, die man eigentlich in Innenräumen vermuten würde, nach draußen auf Balkone und Terrassen.
Die Küche wird zum Mittelpunkt des Zuhauses. Vielfältige stilistische Spielarten wie betonte Materialität und dunkle Oberflächen verkörpern den hohen Designanspruch.
Und weil sich – forciert durch Corona – „alles” daheim abspielt wird ein profanes Bad zum Spa, und auch das Thema Homeoffice mit seinen multifunktionalen Elementen bleibt 2022 spannend.