INDUSTRIAL TECHNOLOGY
© Fotostudio Weinwurm

Redaktion 12.07.2019

Einfach überlebenswichtig

Die Fachgruppe UBIT der WKW fordert eine Neuauflage des Förderprogramms KMU Digital für den Mittelstand.

WIEN. Das Budget von „KMU Digital” ist wegen der großen Nachfrage erschöpft. Eine Neuauflage war für 2019 geplant, doch nach dem Ende der türkis-blauen Regierung liegt dieses Vorhaben derzeit auf Eis.

„Eine Nichtfortsetzung dieses erfolgreichen Förderprogramms kann mittelfristig zu einer bedrohlichen Situation für den Mittelstand führen”, sagt Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT (Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT-Dienstleistung) in der Wiener Wirtschaftskammer, zu medianet. Bisher haben ca. 2.300 Wiener Unternehmen von „KMU Digital” profitiert, österreichweit wurden rund 11.000 Förderfälle eingereicht.

Wichtige Initialzündung

Bis vor Kurzem konnten kleine und mittlere Betriebe über die Aktion „KMU Digital” Förderungen beziehen, um ihre IT-Infrastruktur prüfen und sich von IT-Dienstleistern beraten zu lassen.

„Dies war eine wichtige Initialzündung, um KMU fit zu machen”, sagt Puaschitz. Eine Neuauflage dieser Aktion war kurz vor dem Beschluss, doch nach der Bildung der neuen Regierung ist dieses Vorhaben ungewiss; Puaschitz: „Wenn das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort eine dermaßen wichtige Förderung nicht fortführt, kann das den Mittelstand in eine bedrohliche Lage bringen. Wir fordern daher, dass dieses Programm neu aufgelegt wird, denn es ist wesentlich, dass die österreichischen Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben.”

99,7% aller Betriebe in Österreich sind Klein- oder Mittelbetriebe. Sie sichern sieben von zehn Arbeitsplätzen und bilden damit das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft.
Die Digitalisierung bietet für KMU große Chancen – aber auch Herausforderungen. Um die heimischen Betriebe bei diesen Herausforderungen zu unterstützen, hat das BMDW 2017 das Programm „KMU Digital” ins Leben gerufen, das verschiedene IT-Beratungsleistungen fördert. Einen großen Teil nehmen hier Beratungen zum Thema IT-Sicherheit ein.

Unverzichtbare IT-Sicherheit

„Gerade, wenn es um IT-Security geht, kann sich der Bund nicht aus der Verantwortung nehmen”, mahnt Puaschitz. „IT-Sicherheit ist die Basis aller digitalen Geschäftsprozesse und essenziell, wenn es um Geschäftserfolg und Wirtschaftsstandort Österreich geht. Der Mittelstand braucht hier Unterstützung, um Datensicherheit für seine Kunden und für unternehmenseigene Informationen zu gewährleisten. Egal, welche Regierung in der Verantwortung ist – die Unterstützung der Wirtschaft und jener Unternehmer, die Tag für Tag für Österreich ihr Bestes geben, muss für Parteien jeglicher Couleur einen wichtigen Platz einnehmen. Politisches Kleingeld auf den Rücken der KMU zu wechseln, lehnen wir ab!” (pj)

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