••• Von Helga Krémer
Mehr als 300 internationale Experten sowie führende Köpfe aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft,Gesellschaft, Start-ups und Studenten kamen beim ersten Technology Impact Summit (TIS) in der Grazer Seifenfabrik zusammen, um über die weitreichenden Auswirkungen Künstlicher Intelligenz zu diskutieren. Der Technology Impact Summit ist eine gemeinsame Initiative von Universität Graz, Technische Universität Graz, Joanneum Research und FH Joanneum. Er präsentiert aktuelle technologische und wissenschaftliche Entwicklungen und schlägt eine Brücke zwischen unterschiedlichen Fachbereichen sowie heimischen und internationalen Experten.
Der von ORF-Redakteurin Fanny Stapf moderierte Event setzte dabei nicht nur auf einen holistischen Ansatz – das facettenreiche Programm, das von scharfsinnigen Debatten bis hin zu kompakten Lightning Talks reichte, eröffnete zudem Raum für neue Perspektiven und inspirierte zu einem lebhaften Wissensaustausch über Disziplinen hinweg.
Diskussionsauszüge
Die Rektoren Horst Bischof (TU Graz, KI-Beirat der österreichischen Bundesregierung), Heinz Mayer (Joanneum Research), Martin Payer (FH Joanneum) und Peter Riedler (Universität Graz) diskutieren auf die Länge eines Espressos gekürzt mit Stapf über den akademischen Zugang zu Künstlicher Intelligenz.
Mit Elisabeth Lex (TU Graz) debattierten über Europas Rolle in der technologischen Evolution Jana Lasser (Universität Graz) und Mic Hirschbrich (Apollo.ai). Unter der Moderation von Birgit Phillips (FH Joanneum) beleuchteten Sonja Schmer-Galunder (University of Florida) und Markus Kneer (Universität Graz) die ethischen Aspekte der KI und hinterfragten, ob es ausreichend inklusive und konstruktive Zugänge zur Technologie gibt. Harald Leitenmüller (Microsoft) und Stefan Thalmann (Universität Graz) diskutierten mit Nicholas Katz (Joanneum Research) über die Auswirkungen der KI auf den Arbeitsmarkt und gingen der Frage nach der technologischen Arbeitslosigkeit nach. Philosoph Konrad Paul Liessmann (Universität Wien) und Viktor Mayer-Schönberger (Oxford University) diskutieren mit Anna-Maria Wallner (Die Presse) über die Frage, wer künftig die Oberhand haben wird – Mensch oder Maschine.
Julia Shaw (University College London; UCL) widmete sich in ihrer Keynote dem „Tanz des Gehirns mit der Künstlichen Intelligenz”
KI und Standort
Da zum eingangs erwähnten Brückenschlag zur Politik aber auch die Wirtschaft nicht fehlen darf, analysierte Wirtschaftsminister Martin Kocher in seiner Keynote Standortfaktoren, und die Bundesministerin für EU und Verfassung, Karoline Edtstadler, unterstrich in einer Grußbotschaft Vorteile des AI Acts.
Zudem ließen Unternehmen, wie die Erste Bank, LexisNexis, PwC, ACP Holding oder Schiefer Rechtsanwälte hinter ihre digitalen Kulissen blicken, wo KI in Österreichs Wirtschaft enthalten ist.