••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Während sich der Sektor Industrie entgegen dem Markttrend sehr gut behauptete, belasteten im Sektor Medizin neben hohem Margendruck einmalige Sondereffekte im Zusammenhang mit der Beendigung der Joint Ventures mit der thailändischen Sri Trang-Agro Industry Public Co Ltd Gruppe die Ergebnisentwicklung bei Semperit. Der Konzernumsatz lag im Geschäftsjahr 2016 mit 852,4 Mio. € um 6,8% unter dem Vorjahreswert von 914,7 Mio, das bereinigte EBITDA (ohne Sondereffekte) verringerte sich um gleich 14,1% auf 82,6 Mio.
Es soll besser werden
Nach Erreichen der Talsohle in den für Semperit relevanten Absatzmärkten rechnet der scheidende CEO Thomas Fahnemann jedoch mit einer moderaten Verbesserung der Marktbedingungen im Jahresverlauf. „Durch die tendenziell steigenden Rohstoffpreise sowie die besseren Konjunkturaussichten dürfte sich die generelle Nachfrageschwäche im Industriebereich langsam erholen.” Im weitestgehend konjunkturunabhängigen Bereich Medizin ist für 2017 unverändert von einer steigenden Nachfrage auszugehen. Auf der Angebotsseite ist der Handschuhmarkt weiterhin mit Überkapazitäten konfrontiert, sodass mit einem andauernden Preis- und Margendruck gerechnet werden muss.
Organisches Wachstum
Die strategische Ausrichtung bleibt laut Fahnemann auch 2017 erhalten: „Semperit fokussiert sich weiterhin auf organisches Wachstum sowie operative Ergebnisverbesserungen im Sektor Medizin.”
Die Investitionen in den Ausbau der Kapazitäten werden fortgesetzt, im Sektor Industrie werden die Produktionskapazitäten für Schläuche in Odry (Tschechien), für Fördergurte in Bełchatów (Polen) sowie für Fenster- und Tür-profile in Deutschland erweitert. Bei der Medizin liegt der Schwerpunkt auf dem Ausbau der Fabrik in Malaysia und auf Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen. Insgesamt sind für das Jahr 2017 Anlageinvestitionen (CAPEX) von rund 80 bis 90 Mio. € (2016: 65,1 Mio. €) vorgesehen.