INDUSTRIAL TECHNOLOGY
britta biron 10.04.2015

Kion-Gruppe will bis 2020 der Weltmarktführer sein

Ambitionen Nach den Erfolgen von 2014 sieht sich der deutsche Staplerhersteller in einer guten Position für mehr

Wachstumschancen sieht man vor allem in den USA und Asien, aber auch am europäischen Markt.

Die Kion-Gruppe will mit innovativen Produkten neben dem europäischen Heimmarkt nun vor allem auch die USA und China ins Visier nehmen.

Wiesbaden. „2015 ist für uns ein wichtiges Jahr bei der Umsetzung der Strategie, die uns auch in den kommenden Jahren ein profitables Wachstum sichern soll”, so Kion-Chef Gordon Riske.

Die Voraussetzungen für die ambitionierten Pläne sind gut. 2014 konnte Europas größter Staplerhersteller (zur Gruppe gehören die Marken Linde, Still, Fenwick, OM Still, Baoli und Voltas) seinen Umsatz um 8,6% auf 4,877 Mrd. Euro steigern, der Auftragsbestand lag mit 787,2 Mio. Euro um 13,5% über jenem von 2013, und beim Auftragseingang nach Stückzahlen (rund 155.000 Fahrzeuge) betrug das Plus 8,5%.

US-Markt im Fokus

„Wir setzen auf unseren erfolgreichen Mehrmarkenauftritt, gekoppelt mit einer umfassenden Modul- und Plattformstrategie so­wie den Ausbau unserer Präsenz in wichtigen Wachstumsmärkten wie China und den USA”, so Riske zu den Eckpunkten der 2020-Strategie.Die Nordamerika-Tochter wurde dafür im Vorjahr bereits von Linde North America in Kion North America umfirmiert und wird seit Jahresbeginn vom bisherigen Chief Sales Officer Vincent Halma als neuem CEO geleitet. Berichten von Reuters und Nikkei zufolge soll die Kion-Gruppe auch eine Übernahme des japanischen Konkurrenten UniCarriers in Erwägung ziehen, der vor allem in Japan und den USA stark ist.Der Transaktionswert wird auf bis zu 100 Mrd Yen (das entspricht etwa 770 Mio. Euro) geschätzt. Nikkei hat auch berechnet, dass ein solcher Deal den weltweiten Marktanteil der Kion-Gruppe von derzeit 14 auf rund 18% steigern würde, womit die Deutschen dem derzeitigen Weltmarktführer Toyota Heavy Industries sowie dem Ziel, 2020 die Nummer 1 zu sein, näher rücken würde.

Investitionsoffensive

Offizielle Statements zu einer Übernahme gibt es derzeit zwar weder von Kion noch von UniCarriers (die angeblich auch mit einer Mitsubishi Heavy Industries-Tochter in Verhandlung stehen), allerdings entspräche ein solcher Schritt der bisherigen Kion-Strategie, Wachstum auch aus Übernahmen zu lukrieren.Den europäischen Markt will Kion vor allem mit Fahrzeugen im Value- und Economy-Segment noch besser und effizienter bedienen. Dafür ist ein neues Werk in Tschechien nahe Pilsen geplant, das vor allem Märkte in Ost- und Südeuropa beliefern soll; der erste Spatenstich ist für Oktober dieses geplant. Die Produktion soll Anfang 2016 zunächst mit bestehenden Lagertechnik-Produkten beginnen. In den Aufbau werden rund zwölf Mio. Euro investiert. Weitere Großinvestitionen betreffen das Stammwerk von Linde Material Handling in Aschaffenburg (bis 2021 insgesamt rund 60 Mio. Euro), und für den Ausbau des Still-Werks in Hamburg sollen im gleichen Zeitraum rund 23 Mio. Euro fließen.

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