Frankfurt. Die Europäische Union hat das Thema Ressourceneffizienz im Rahmen ihrer 2020-Strategie als einen von sieben politischen Schwerpunkten festgelegt. Wie effektiv diese Ziele von der Industrie umgesetzt werden, zeigt sich auch am Beispiel der Kunststoffe, die sonst im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit und Ökologie nicht oft in einem positiven Licht stehen.
Mehr Ökologie
In einer Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) wurden Kunststoffverpackungen von 1991 solchen aus dem Jahr 2013 gegenüberstellt. Dabei zeigte sich, dass trotz des deutlich gestiegenen Einsatzes von Kunststoffverpackungen (etwa durch mehr Portionspackungen in der Lebensmittelindustrie) sowie den ebenfalls stark gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Hygiene, Produktsicherheit, Qualität und Lagerfähigkeit nur 2,76 Mio. Tonnen anstelle von 3,715 Mio. Tonnen Kunststoffverpackungen angefallen sind. Durch die Entwicklungen im Bereich der Materialeinsparung konnte also fast eine Tonne Kunststoff (das entspricht einem Verbrauch von sieben Joghurtbechern pro Einwohner und Tag) eingespart werden.
Effiziente Maschinen
Einen wichtigen Stellenwert neben der reinen Materialeinsparung hat auch das Recycling von Kunststoffen. Mittlerweile werden allein in Deutschland von den 5,7 Mio. Tonnen Kunststoffabfall, die pro Jahr anfallen, rund 2,3 Mio. bzw. 41% recycelt. Und dies kommt nicht nur der Umwelt zugute; auch die Unternehmen profitieren davon, da hochwertige Recyklate eine preisgünstigere Alternative bzw. Ergänzung zu Neuware darstellen. Neben den Materialforschern sind es vor allem die Maschinenbauer, deren Weiter- und Neuentwicklungen dafür sorgen, dass immer mehr Kunststoff zu immer hochwertigeren Recyclingmaterialien verarbeitet werden kann.
Neuheit aus Österreich
Zu den führenden Anbietern zählt unter anderem die Next Generation Recycling aus Feldkirchen in Oberösterreich, die vor 20 Jahren die Schredder-Feeder-Extruder-Kombination entwickelt hat. Auf der internationalen Fachmesse NPE nächste Woche präsentiert das Unternehmen die hinsichtlich Bedienkomfort, Prozessstabilität und Ressourceneffizienz weiter verbesserte, nächste Generation der Maschine, die Kunststoff-Abfälle jeglicher Form und Größe in einem einzigen Verarbeitungsschritt verarbeitet. Auch die ebenfalls in OÖ ansässige Starlinger & Co Gesellschaft m.b.H, Weltmarktführer bei Maschinen und Prozesstechnologie für gewebte Kunststoffsäcke, wird mit der recoStar dynamic auf der NPE eine neue Kunststoffrecyclingmaschine vorstellen. Die recoStar dynamic wird auch als erste Starlinger-Recyclinganlage das „rECO”-Kennzeichen tragen. „Mit diesem Kennzeichen heben wir die ganzheitlich energiebewusste Konstruktion des neuen Maschinenkonzepts hervor”, erklärt Elfriede Hell, General Manager der Geschäftssparte Starlinger recycling technology. Die ausschließliche Verwendung von Motoren der höchsten Energie-effizienzklasse reduziert Energieverbrauch und CO2-Ausstoß erheblich. Weitere Komponenten wie Energierückgewinnungssysteme bei diversen Verfahrensschritten sowie Infrarotbeheizung verringern die Energiekosten für den Betrieb der Anlage zusätzlich. www.gvmonline.de