INDUSTRIAL TECHNOLOGY
© Kollektiv Fischka

Redaktion 17.11.2023

Materialtalent Beton

Im frisch sanierten Wien Museum kann der Baustoff seine Vorzüge ausspielen und Unmögliches möglich machen.

WIEN. Am 6. Dezember wird das Wien Museum am Karlsplatz in neuem Glanz wiedereröffnet. Bei der ressourcenschonenden und nachhaltigen Revitalisierung und Erweiterung des denkmalgeschützten Bauwerks spielte der Baustoff Beton eine richtungsweisende Rolle.

Durch die umfangreichen Bauarbeiten und die Aufstockung wurde die Netto­nutzfläche des ursprünglichen Gebäudes von bisher ca. 6.900 auf 12.000 m² fast verdoppelt.

Bestandserhaltung im Fokus

Eine bedeutende Rolle im gesamten Bauprojekt nimmt der Baustoff Beton ein. „Allein schon das Betreten des neuen Wien Museums ist beeindruckend und es verschlägt einem fast die Sprache. Was den Planenden und Ausführenden hier im Einklang von Architektur und Denkmalschutz gelungen ist, ist weit mehr als eine Generalsanierung”, so Christoph Ressler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Beton Dialog Österreich und Geschäftsführer des Güteverbands Transportbeton, allen Beteiligten „zu dieser herausragenden Leistung”.

Im Fokus des Bauprozesses stand die Bewahrung des denkmalgeschützten Originalgebäudes – entworfen von Architekt Oswald Haerdtl und eröffnet im Jahr 1959. Ziel der Sanierung und des Zubaus war, Haerdtls Entwurf sorgfältig weiterzudenken. Aufwendig und feingliedrig gegossene Betonflächen formen den massiven Körper des Schwebegeschoßes über dem ursprünglichen Bau.
Ein Meisterwerk des Betonbaus ist auch das zentrale, „hängende” Stiegenhaus, welches das Obergeschoß erschließt. Dabei kommt der gesamte Baukörper ohne sichtbare Stützen im Fugengeschoß darunter aus. Die Fassade trägt als Glaskonstruktion nur sich selbst, aber nicht das Schwebegeschoß darüber. Das Geheimnis liegt in den Baustoffen Beton und Stahl. So trägt und stützt das Materialtalent Beton die enormen Kräfte durch den Innenhof vertikal ins Erdreich ab.
Für die Betonbranche ist das Wien Museum Neu ein Best-Practice-Beispiel, wie die ressourcenschonende und nachhaltige Revitalisierung und städtebauliche Verdichtung mit dem Baustoff Beton gelingen kann. (hk)

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