INDUSTRIAL TECHNOLOGY
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Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben wenig Grund zum Optimismus.

20.11.2015

Nachfrage kommt nicht in Schwung

Maschinenbauer in der D-A-CH-Region kämpfen weiterhin mit den Widrigkeiten der schwachen Weltkonjunktur.

••• Von Britta Biron

FRANKFURT/WIEN. „Im Verlauf des Jahres hat sich das Geschäft im Maschinen- und Anlagenbau wieder eingetrübt”, so VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers zur wenig erfreulichen Lage der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer.

Zwischen Juli und September lag deren Auftragseingang ein Prozent unter jenem der Vorjahresperiode. Schuld daran ist das schwache Exportgeschäft mit einem Minus von sechs Prozent; entsprechend eingetrübt hat sich daher auch laut einer aktuellen Umfrage von Pwc die Stimmung in der Branche: ­Optimistisch sind nur noch 46% (Vorquartal 75%).
„Der Anteil der Unternehmen, die ihren Auslandsumsatz im letzten Quartal steigern konnten, liegt bei 34 Prozent – ein Negativrekord”, so Frank Schmidt, Partner und Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC.
Dennoch erwarten immerhin zwei Drittel der Befragten, dass sie in den kommenden zwölf Monaten auch weiterhin mehr als die Hälfte ihres Umsatzes aus Geschäften mit ausländischen Kunden erwirtschaften. Auf die Kunden aus China kann man allerdings immer weniger bauen: Die dortige Industrie konnte ihre Produktion im Oktober nur um vergleichsweise magere 5,6% steigern, und auch die Investitionen sind zuletzt mit 10,2% niedriger als bisher ausgefallen.
„Die Daten sind nicht sehr ermutigend, auch wenn sie zumindest eine Stabilisierung signalisieren”, kommentiert Commerzbank-Ökonom Zhou Hao.
Für die österreichische Branche liegen zwar erst die Zahlen für das erste Halbjahr vor, es zeigt sich aber – abgesehen von der fehlenden Inlandsnachfrage – ein ähnliches Bild wie in Deutschland. Die Geschäfte mit China gingen um 9,1% zurück, jene mit Russland gleich um mehr als 50%.
Mehr als kompensieren kann man dieses Minus bisher mit Kunden aus den USA (+27,3%); zudem stiegen die Exporte in die Schweiz ebenfalls deutlich (+21,4%).

Eidgenossen unter Druck

Die ausländische Konkurrenz, aber vor allem der starke Franken sorgt bei den Schweizer Maschinenbauern für Pessimismus. Laut einer Umfrage von Deloitte und der Konjunkturforschungsstelle BAK Basel beurteilen 89% der befragten Unternehmen die Aussichten für ihre Industrie in den nächsten zwölf Monaten negativ. 96% rechnen mit einem Margenrückgang, 92% mit Umsatzeinbußen, 78% mit Auftragsverlusten und 39% erwarten für heuer sogar rote Zahlen.

Gegengesteuert wird vor allem mit der Forcierung der Innovation (63%), Einkauf in der Eurozone (77%), Effizienzsteigerung (70%) und Preissenkungen (69%). Auch die gänzliche oder teilweise Verlagerung der Produktion in den Euroraum ist für Schweizer Industriebetriebe eine zunehmend interessante Option: 22% haben dies bereits getan und 24% planen dies bereits.

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