WIEN. Die Wienerberger Gruppe blickt 2022, wie auch schon im Jahr 2021, auf das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte des Unternehmens zurück. Es ist dem Unternehmen erneut gelungen, in einem durchaus schwierigen und instabilen wirtschaftlichen sowie politischen Umfeld stark organisch zu wachsen und mit fast fünf Mrd. € den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 25% zu steigern.
„Bedingt durch ein höchst effizientes Kostenmanagement, eine nachhaltige Einkaufspolitik bei Rohstoffen und Energie sowie einem proaktiven Margen-Management konnten wir ein EBITDA von über einer Mrd. Euro erwirtschaften – ein Plus von 48 Prozent”, so Wienerberger-CEO Heimo Scheuch im kürzlich veröffentlichen 2022er-Geschäftsbericht. Der vor über zehn Jahren eingeleitete Transformationsprozess habe zu einer erhöhten Resilienz und Diversität des Wienerberger-Geschäftsmodells geführt und spiegle sich in der „hervorragenden Ergebnisentwicklung” wider: In der Periode 2012 bis 2022 konnten Wachstumsraten beim Umsatz von acht Prozent und beim EBITDA von 17% verzeichnet werden.
Weitere Geschäftszahlen
Anstiege gab es 2022 auch beim ROCE (Return on Capital; Kapitalrendite), ganze 590 Basispunkte auf 18,1%, aber auch beim Free Cashflow: plus 42% auf 597,7 Mio. €. Die Cash Conversion Rate lag bei 87%, das Ergebnis/Aktie bei 5,17 €, nach 2,75 € im Jahr 2021. Die Bilanzsumme erhöhte sich per 31.12.2022 um sechs Prozent auf 5.199,3 Mio. €.
Erfreuliche Rückgänge gab es bei den CO2-Emissionen (Scope 1 und 2): Im Vergleich zum Basisjahr 2020 ging der Treib-hausgasausstoß in der Business Unit Wienerberger Building Solutions um 13% zurück, bei Wienerberger Piping Solutions um 65,9% und bei North America um 5,8% – das ergibt über die ganze Gruppe einen Rückgang von 13,2%. Damit scheint das Ziel des Wienerberger Nachhaltigkeitsprogramms, –15% bei CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) bis Ende 2023, in greifbare Nähe gerückt.
Der Anteil erneuerbarer Energieträger am elektrischen Gesamtverbrauch konnte um ein Drittel auf 54% gesteigert werden.
Blick aufs heurige Jahr
Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet der Wienerberger-Vorstand für die gesamte Gruppe mit anhaltend hohen Inflationsraten und einer Fortsetzung der bereits im Vorjahr gestiegenen Finanzierungskosten sowie der gegenwärtig instabilen geopolitischen Situation. Vor diesem Szenario setzt sich Wienerberger für 2023 ein EBITDA >800 Mio. € als Ziel. Der Wachstumskurs der Gruppe soll jedenfalls weitergeführt werden.
Michael Marschallinger, Analyst der Erste Group Research, bestätigte seine Akkumulieren-Empfehlung mit einem Kursziel von 34,50 €/Aktie.
Gutes Rating, gute Laune
Die starke Wienerberger-Performance blieb auch der Ratingagentur Moody’s nicht verborgen – sie hob Wienerberger auf Investment-Grade-Rating Baa3.
Moody’s geht davon aus, dass die Gruppe ihr organisches und anorganisches Wachstum weiterhin auf robuste Endmärkte konzentrieren und damit die Zyklizität ihres Geschäftsprofils verringern wird. Ebenso würdigte Moody’s die ausgeprägte Vielfalt an Systemlösungen für die Gebäudehülle und das Infrastrukturmanagement, die starken Marktpositionen, den niedrigen Verschuldungsgrad und das steigende Engagement in den widerstandsfähigeren Segmenten Renovierung und Infrastruktur.
Ganz in diesem Sinne hat Wienerberger Anfang April das schwedische Technologieunternehmen Wideco, einen Entwickler smarter Energie- und Wasser-Lösungen für Industrie und Gebäude, übernommen – ein weiterer Schritt zur konsequenten Erweiterung des Smart-Solution-Angebots der Gruppe. (hk)