INDUSTRIAL TECHNOLOGY
© APA / dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

„Böse” Lkw verursachen Emissionen, Verkehrsstaus und ruinieren die Straßen. Ohne sie funktioniert Logistik aber auch nicht.

Redaktion 18.02.2022

Schwerer Verkehr

Wir können nicht ohne, aber so wie es ist, kann es auch nicht bleiben – eine Herausforderung für alle Beteiligten.

WIEN. Laut Prognosen der Wirtschaftskammer Österreich soll der heimische Güterverkehr bis 2040 um rund 45% zunehmen. Dieses Transportvolumen könne nicht mit der Schiene allein abgedeckt werden. Die Straße bleibe auch in Zukunft der wichtigste Verkehrsträger für den Güterverkehr, meint man beim Fachverband für Güterbeförderungsgewerbe in der WKÖ.

Das lenkt den Fokus auf die Hauptakteure des Güterverkehrs auf der Straße – die Lkws –, auf deren CO2-Emissionen und damit auf das Erreichen der Klimaziele. Abgasfreie E-Lkws stellen im Schwerverkehr mangels Reichweite, zu hohem Batteriegewicht und der mangelnden Wirtschaftlichkeit noch keine im großen Stil einsetzbare Alternative oder gar Lösung dar.
So müssten in den kommenden Jahren unbedingt auch Technologien wie Wasserstoff, eFuels oder Gasantriebe gefördert werden, heißt es dazu aus dem Zentralverband Spedition & Logistik.
Verkehrsministerin Leonore Gewessler sprach kürzlich von 45 Mio. € für 2022 und bis 2025 275 Mio. € an Förderungen für alle Nutzfahrzeuge – für Zentralverband-Präsident Alexander Friesz ist das nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein: „Die Logistik-Branche muss mittelfristig Milliarden in nachhaltige Technologien investieren. Die genannten Zahlen, in Verbindung mit der Ankündigung, die Förderungen umweltfreundlicherer Pkws bereits wieder zurückzufahren, sind nicht sehr vertrauensbildend. Das Risiko, dass man in sehr teure Technologien investiert und dann die Förderungen ausbleiben, ist evident und muss geklärt werden.”

Gruß an die Ministerin

Auch Zentralverband-Geschäftsführer Oliver Wagner begrüßt die Ankündigung des Verkehrsministeriums grundsätzlich: „Leider vermissen wir die konkrete Ausgestaltung der besagten Förderprogramme. Wir hoffen weiterhin auf die schon lange zugesagte Einbindung der Branche in inhaltlich konstruktive Gespräche.”

Man sei jedoch nicht bereit, PR-getriebene Maßnahmen mitzutragen, die ökologisch und ökonomisch zu kurz griffen und mittelfristig in weiterer Folge zu Problemen in der Versorgungssicherheit sowie Verteuerungen im Warentransport führen könnten. (hk)

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