INDUSTRIAL TECHNOLOGY
britta biron 23.01.2015

„Wir setzen auch heuer auf weiteres Wachstum”

Interview Michael Lorenz, GF VSL Mehrwegverpackungssysteme, über aktuelle Pläne und künftige Technologien

„Die Produktentwicklung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor”, ist Lorenz überzeugt.

Biedermanndorf. Gestartet als 1-Mann-Betrieb, beschäftigt die VSL-Gruppe heute 45 Mitarbeiter und produziert an zwei Standorten eine breite Palette von Mehrwegverpackungen für Kunden aus den verschiedensten Branchen. medianet hat mit dem Geschäftsführer Michael Lorenz über die Gründe für den Erfolg und die weiteren Pläne gesprochen.medianet: Sie haben Grund, zufrieden zu sein?Michael Lorenz: Ja, das Unternehmen wächst kontinuierlich. Grundsätzlich ist von Anfang an die Umsatzkurve ständig nach oben gegangen. In unserem 20jährigen Bestehen war jedes Jahr ohne Ausnahme besser als das vorangegangene. medianet: Gab es im Vorjahr wichtige Neuerungen?Lorenz: Ja, hinsichtlich der Vertriebsexpansion war dies sicher, dass wir mit der Bearbeitung des Schweizer Markts begonnen haben.medianet: Welche Neuerungen sind für heuer geplant?Lorenz: Expansion bleibt weiterhin unser klares Ziel. Um die Rahmenbedingungen für künftiges Wachstum zu sichern, erweitern wir derzeit unsere Kapazitäten. So wird die Produktionsfläche von 5.000 auf 10.000 Quadratmeter verdoppelt und der Maschinenpark um eine vollautomatische Band-säge und eine Fräsanlage ergänzt.medianet: Gibt es bestimmte Trends in der Verpackungs-branche?Lorenz: Aufgrund des wachsenden ökologischen Bewusstseins steigt die Nachfrage nach Mehrwegverpackungen. Abgesehen davon sind wir aber auch immer auf der Suche nach neuen Produktanwendungen und arbeiten daran, individuelle Kundenverpackungen zu verbessern bzw. neue zu entwickeln. Die Produktentwicklung hat bei uns einen hohen Stellenwert, da sie entscheidend für das Kaufverhalten unserer Kunden verantwortlich ist.medianet: Wie sieht es mit dem Trendthema 3D-Druck bzw. Additive Fertigung aus; ist das eine Technologie, die Ihrer Ansicht nach auch für die Verpackungs-industrie an Bedeutung gewinnen wird?Lorenz: Mit dem Thema sind wir bereits konfrontiert, allerdings noch eher indirekt, da wir zum Teil von unseren Kunden im 3D-Druck gefertigte Prototypen jener Produkte bekommen, für die von uns die Verpackung entwickelt wird. Aber darüber hinaus kann ich mir den künftigen Einsatz von 3D-Druck auch für den einen oder anderen Anwendungsfall in unserer Produktion durchaus vorstellen. Wir hatten vor 15 Jahren auch nicht an einen Schneidplotter oder an eine 3D-Wasserstrahlanlage gedacht, und heute gehören sie zum Standard.medianet: Wie schätzen Sie generell die Situation der Verpackungsindustrie in Österreich bzw. in Europa ein? Lorenz: Grundsätzlich als sehr gut. Allerdings müssen Maßnahmen gesetzt werden, um die Standorte der Sachgüterproduktion im Euro-Raum zu halten. Andernfalls könnten wir einmal das Szenario haben, dass unsere Kunden im Nahbereich nichts mehr zum Verpacken haben.medianet: Industrie 4.0 soll ja die Wettbewerbsfähigkeit Europas langfristig sichern. Wie bewerten Sie diesen Plan?Lorenz: Der grundlegende Ansatz ist sicher interessant, allerdings steckt vieles noch in den Kinderschuhen und es bedarf noch weiterer Innovationen. Derzeit sind wir von der Umsetzung der Prinzipien von Industrie 4.0 noch meilenweit entfernt. www.vsl.at

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