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© uugot.it

Die App uugot.it wurde mit dem 2. Platz beim österreichischen Flüchtlings- und Migrations-Award, ausgelobt durch die Kontrollbank, ausgezeichnet.

04.12.2015

Sprache lernen beim Fernsehen

Die App uugot.it soll künftig simultan zum TV-Konsum Unter­titelungen liefern – und somit Sprachen leichter erlernbar machen. Aktuell läuft eine Crowdfunding-Kampagne.

WIEN. Beim Fernsehen quasi en passant eine andere Sprache erlernen: Das ist nicht nur ein Phänomen, das man von Auswanderern im Bekanntenkreis kennt, sondern auch wissenschaftlich belegt. Eine von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene Studie der ­Media Consulting Group belegt beispielsweise, dass in Ländern wie Dänemark, Norwegen oder Schweden, in denen Inhalte im Originalton mit Untertitelungen gezeigt werden, die Originalsprache Englisch weitaus besser gesprochen wird als in Ländern wie Deutschland oder Österreich, wo synchronisiert statt untertitelt wird.

Beitrag zur Integration

Diesen Umstand macht sich nun auch der heimische Anbieter ­uugot.it zunutze. „Nirgendwo anders ist es so leicht, eine Sprache zu erlernen, wie beim TV-Konsum. Fernsehen zeigt und verdeutlicht zudem die besonderen Eigenheiten einer Gesellschaft und ihrer Kultur und vermittelt somit nicht nur die Sprache, sondern auch die Wertehaltung eines Landes”, erläutert Gründer Philipp Etzlinger im Gespräch mit medianet. uugot.it fungiert dabei als Applikation für Smartphones und Tablets, auf denen die Inhalte gestreamt und zeitgleich mit Untertiteln versehen werden. Versteht der Lernende ein Wort nicht, klickt er darauf und erhält interaktiv und simultan die Übersetzung in seiner Sprache.

Wie diese Simultanübersetzung technisch funktioniert, offenbart Etzlinger nicht, „das ist unsere Eigenleistung und damit unser Kapital”. Die anfangs nicht verstandenen Worte werden dann für den User gespeichert, er kann sie im Anschluss als interaktive Learning Card nochmals auf- und damit in Erinnerung rufen.
„‚uugot.it' eignet sich einerseits für Personen, die einfach eine neue Sprache erlernen wollen, andererseits natürlich besonders gut für Migranten”, führt Etzlinger weiter aus. Hier sieht er das Potenzial, dass sein Tool auch einen wertvollen Beitrag zur Integration leisten kann.

Positive Lerneffekte

Die Wirkung der App zum Erlernen der Sprache haben sich die Macher rund um Etzlinger übrigens auch von der Uni Wien bestätigen lassen. Weitere positive Effekte: „Bewegtbild wird im Zusammenhang mit Lernen grundsätzlich als sehr positiv und angenehm empfunden”, erläutert Etzlinger. „So wird das Erlernen einer Sprache an sich nicht nur vereinfacht, sondern die Inhalte bleiben aufgrund der positiven Wirkung auf den Seher auch länger im Gedächtnis. Zudem können Menschen etwas lernen in Kombination mit einer Tätigkeit, die sie lieben: nämlich fernsehen.”

Zur weiteren Finanzierung des Projekts bis hin zum Go-Live läuft aktuell übrigens eine Crowdfunding-Kampagne, bei der man bereits über 30% des Ziels ausfinanziert hat. Noch bis 15. Jänner hat man sich dabei Zeit gegeben, die knapp über 10.000 erforderlichen Euros über die Crowd aufzustellen.
Verfügbar soll uugot.it anfangs für Inhalte des ORF sein, weitere Angebote wolle man laufend inte­grieren. Mit dem Nutzen und Untertiteln des Streams sieht sich Etzlinger nach anwältlicher Prüfung rechtlich auf der sicheren Seite. „Wir prüfen das”, war aus dem ORF dazu knapp zu hören. (hof)
Crowdfunding des Projekts unter: http://tinyurl.com/uugotit

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