MOBILITY BUSINESS
© DriveNow/David Ulrich

Jürgen Zacharias 12.06.2015

BMW-Carsharing-Dienst etabliert sich in Wien

DriveNow Das Carsharing-Joint Venture von BMW und Sixt ging Ende 2014 in Wien an den Start. Geschäftsführer Robert Kahr zieht im medianet-Gespräch zufrieden Zwischen­bilanz und kündig „zum Sommer” eine Aufstockung der Flotte an.

Wien. DriveNow Österreich-Geschäftsführer Robert Kahr ist beim Pressegespräch im Wiener Café Ritter zwar leicht verschnupft, mit der aktuellen Geschäftsentwicklung des Carsharing-Joint Ventures von BMW und Sixt in Wien habe der gesundheitliche Durchhänger aber nichts zu tun. „Ganz im Gegenteil”, sagt der aus Salzburg stammende Manager und lächelt. „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Entwicklung, da liegen wir deutlich über den Erwartungen.” Rund 35.000 Kunden nach etwas mehr als einem halben Jahr am Markt seien schließlich keine Selbstverständlichkeit. Die Flotte von 400 Fahrzeugen sei gut ausgelastet, das Interesse weiter enorm.

Koop mit Wiener Linien

Auf dem Erfolg ausruhen möchte sich Kahr trotzdem nicht – wer erfolgreich sein will, müsse schließlich weiter innovativ bleiben. Daher hat DriveNow mit Mitte Mai eine seit dem Start im Oktober 2014 bestehende Kooperation mit den Wiener Linien ausgeweitet; das Angebot des Carsharing-Unternehmens soll damit weiter attraktiviert werden. „Inhaber der WienMobil-Karte können nun ohne separate DriveNow-Kundenkarte unser Angebot nutzen”, sagt Robert Kahr.
Die Anmeldegebühr von 29 Euro entfällt in dem Fall, 40 Freiminuten sind im Angebot inkludiert.„Die WienMobil-Karte muss dafür nur an einer unserer Registrierstationen freigeschaltet werden”, so Kahr. Das soll einerseits neue Kunden bringen, andererseits aber auch ein weiterer Schritt hin zu kombinierter Mobilität in Wien sein. „Damit ist es uns gelungen, einen Meilenstein für den zukünftigen Ausbau der multimodalen Mobilität in der Stadt Wien zu realisieren”, sagt Kahr.
Bei der WienMobil-Karte handelt es sich um eine erweiterte Jahreskarte (zum Preis von 377 Euro gegenüber 365 Euro für die Jahreskarte), die neben der Fahrmöglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Wiener Stadtgebiet auch Leistungen wie Citybikes, Taxis, Wipark und Tanke-Ladestationen inkludiert.

Attraktive Flotte als Vorteil

Trotz des guten Marktstarts liegt DriveNow in Wien aktuell noch deutlich hinter Platzhirsch car2go (rund 80.000 Kunden, die Flotte besteht aus mehr als 800 Fahrzeugen). Geht es nach Robert Kahr, soll sich das aber mittel- bis langfristig ändern. Einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz ortet er vor allem im attraktiveren Flottenangebot. „In Wien können unsere Kunden aus vier verschiedenen Fahrzeugen (Anm.: Mini Countryman und Cabrio, BMW X1 und 1er) auswählen.”
Besonders beliebt sind dabei die Mini Cabrios. „Daher stocken wir rechtzeitig zum Sommer auch unsere Flotte um 40 Mini Cabrios auf”, sagt Kahr, langfristig sei auch die Einflottung weiterer Konzernmodelle denkbar. „Da haben wir jedenfalls einige Möglichkeiten.” Eine davon sind Elektroautos, bei DriveNow in London sind schon jetzt 30 vollelektrische BMW i3 unterwegs, weitere Städte in Deutschland und international (aktuell ist DriveNow neben Wien auch in München, Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg, London und San Francisco am Markt) sollen folgen. In Wien wird es laut Kahr bis dahin allerdings noch ein wenig dauern, „da fehlt uns aktuell noch die dafür notwendige Lade-Infrastruktur in der Stadt.”

DriveNow Shopping-Angebot

Eine Attraktivierung soll es unabhängig davon auch beim Geschäftsgebiet geben. „Hier werden wir gezielt Anpassungen durchführen und wollen wir auch in Zukunft flexibel auf die Nachfrage reagieren”, sagt Kahr. Gut komme bei den Kunden auch die Kooperation mit dem Designer Outlet Parndorf an – im Shopping-Paket sind Fahrzeug und Einkaufsgutschein inkludiert. Weitere Partner-Kooperationen sollen in Planung sein.

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