••• Von Georg Biron
MÜNCHEN/DÜSSELDORF. Der neue „Digital Automotive Index 2016” der Unternehmensberatung Batten & Company zeigt auf, dass die Automobilbranche einen erheblichen Aufholbedarf bei der digitalen Transformation hat: Nur drei der untersuchten 20 OEMs (Original Equipment Manufacturer) werden den Anforderungen der Stakeholder bei der Digitalisierung gerecht – und das auch nur knapp.
Die Digitalisierung durchdringt heute alle Wirtschaftsbereiche, schafft neue Märkte und neue Kundenbedürfnisse. Doch die Autobranche positioniert sich nicht als Treiber dieses Wandels.
„Alle sprechen über das Thema, aber viele Manager kommen dabei nicht zum Wesentlichen: Was braucht ein OEM konkret, um dem steigenden Digitalisierungsdruck zielgerichtet und lösungsorientiert zu begegnen? Unser ‚Index' gibt die entsprechende Antworten und zeigt konkrete Optimierungspotenziale auf”, so Tobias Göbbel, Managing Partner und gebriefter Experte für Digitalisierungsstrategien bei Batten & Company.
Handlungsbedarf herrscht
Die Digital-Studie beschreibt auf Basis von 70 Indikatoren, wie es um die Digitalisierung der führenden Automobilhersteller in Deutschland bestellt ist:
• 85% der OEMs halten dem digitalen Leistungsdruck nicht stand;
• 75% sehen Digitalisierung nicht als strategisches Top-Thema;
• 100% der OEMs erfüllen die digitalen Anforderungen ihrer Kunden nicht ausreichend;
• 60% der OEMs können ihre digitalen Leistungen im Auto nicht angemessen monetarisieren und
• 80% der OEMs haben eine niedrige digitale Markenpräsenz.
Großer Nachholbedarf
Übergreifend gesehen, zeigen sich einige Kernprobleme: OEMs überlassen Digital Pure-Playern fast kampflos das Feld, den größten digitalen Nachholbedarf haben die Automobilproduzenten bei Strategie & Leadership.