MOBILITY BUSINESS
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Jürgen Zacharias 27.10.2017

DriveNow steuert weiteres Wachstum an

Österreich-Geschäftsführer Robert Kahr ist mit der Entwicklung des Carsharing-Unternehmens zufrieden.

••• Von Jürgen Zacharias

Carsharing boomt: In immer mehr Städten gehen Anbieter mit Fahrzeugen zur Kurzzeit-Miete an den Start, die Zahl der Nutzer liegt weltweit bei mittlerweile rund zehn Mio., und in den kommenden Jahren ist mit einem weiteren Wachstum zu rechnen. Prognosen der Boston Consulting Group zufolge steigt die Zahl der Marktteilnehmer bis 2021 auf 35 Mio.

Wien nimmt Vorreiterrolle ein

Einen kleinen (im internationalen Vergleich allerdings durchaus beachtenswerten) Teil dazu trägt auch Wien bei, wo im November mit greenmove bereits der dritte Anbieter starten wird. Aktuell beackern die beiden Platzhirsche car2go und DriveNow den Markt noch exklusiv.

Während die Daimler-Tochter rund 700 Fahrzeuge auf den Straßen hat und auf mehr als 100.000 Kunden verweist, vermeldete DriveNow-Geschäftsführer Robert Kahr zum dritten Geburtstag des BMW-Sixt-Joint Ventures in Wien dieser Tage ein Kundenwachstum von 21% im vergangenen Jahr und einen ­aktuellen Kundenstand von 85.000.

Auslastung zufriedenstellend

„Wir freuen uns über die Entwicklung von DriveNow in Wien und ziehen eine sehr positive Zwischenbilanz”, sagte Robert Kahr gegenüber medianet automotive. „85.000 Kunden sind nach drei Jahren eine stolze Zahl. Wir sehen, dass immer mehr Wiener bereit sind, auf ein eigenes Auto zu verzichten, sich multimodal zu bewegen und dabei Carsharing zu nutzen.”

Dass das Carsharing-Angebot auf wachsende Resonanz stößt, beweist laut Kahr auch die hohe Auslastung der Fahrzeuge. Aktuell werden die Autos des Anbieters im Schnitt knapp sechs Mal täglich geliehen, die durchschnittliche Mietdauer liege bei 38 Minuten. Damit konnte ­DriveNow in den vergangenen drei Jahren eigenen Angaben zufolge allein in Wien mehr als zwei Mio. Fahrten verzeichnen; die Flotte brachte es insgesamt seit dem Start auf rund 20 Mio. km.
Angesprochen auf weiteres Wachstum, zeigt sich Robert Kahr zuversichtlich: „Wir sehen in Wien enormes Potenzial, da ist für die kommenden Jahre noch viel Luft nach oben.”
In einem ersten Schritt möchte DriveNow 2018 die Zahl der Kunden auf mehr als 100.000 steigern; parallel dazu wird es zu einer Aufstockung der Flotte von aktuell 500 Fahrzeugen quer durch die BMW-Modellpalette kommen. Mini 3-Türer, Clubman und Cabrio gehören aktuell ebenso zum Angebot wie Mini 5-Türer, das im Mai eingeflottete Mini 2er Cabrio, 1er BMW, BMW X1, BMW 2er Active Tourer, ganz neu der Mini Countryman und 20 Elektroautos BMW i3.
„Knapp 17.000 Nutzer fanden mit unseren Fahrzeugen erste Berührungspunkte mit Elektro­autos”, sagt Kahr, der die E-Flotte gern aufstocken würde. Voraussetzung dafür sei aber ein Ausbau der städtischen Lade­infrastruktur; da hinke Wien seinen ursprünglichen Plänen deutlich hinterher.

Geschäftsgebiet passt gut

Beim Geschäftsgebiet will Kahr vorerst hingegen nur geringe Anpassungen vornehmen, da sei man aktuell „gut aufgestellt”. „Da und dort muss man immer wieder nachbessern und optimieren”, sagt er, „große Veränderungen wird es aber in nächster Zeit nicht geben.”

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