MOBILITY BUSINESS
© Toyota

Beim neuen Toyota Prius kommt die erste je entwickelte TNGA-Plattform zum Einsatz.

25.09.2015

Einfacher bauen & rascher entwickeln

Mit seiner New Global Architecture TNGA will Toyota die künftige Entwicklung von Antrieben und Fahrzeugen deutlich einfacher gestalten und beschleunigen.

••• Von Moritz Kolar

FRANKFURT. Der Nabel der Automobilwelt liegt derzeit in Frankfurt, und so ist es wenig verwunderlich, dass Toyota den Auflauf rund um die IAA nutzt, um seine neue New Global Architecture ­TNGA einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Aus Sicht des japanischen Automobilherstellers soll das Baukastensystem „eine Revolution bei der Entwicklung, Konstruktion und Produktion von Fahrzeugen” ermöglichen, indem sie „durch Standardisierung von Größe und Position zentraler Komponenten innerhalb neuer Standardplattformen die Prozesse verschlankt”.

Standardisierungs-Ansatz

Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach: Mit TNGA standardisiert Toyota Komponenten und ihr Layout für verschiedene Fahrzeugsegmente, um die Produktion effizienter zu gestalten und in der Fertigung Zeit zu sparen. Dadurch vereinfacht sich die Fahrzeugkonstruktion in wesentlichen Bereichen ohne Beeinflussung des Designs. Relevante Fahrzeugkomponenten wie die Pedalerie oder die Lenksäule werden in Zukunft in Abhängigkeit vom zu entwickelnden Fahrzeugtyp und von der eingesetzten Plattform einem von nur fünf verschiedenen Layouts entsprechen. In der Vergangenheit wurde bei der Entwicklung jedes einzelnen Modells viel Zeit auf die millimetergenaue Positionierung dieser Bauteile verwendet.

Erstmals zum Einsatz kommt TNGA beim neuen Prius, dessen Karosserie auch dank des neuen Konstruktionsansatzes eine um 60% höherer Steifigkeit aufweist, als die des aktuellen Modells. Davon profitieren direkt Fahrverhalten und Fahrkomfort, und auch deshalb soll das Konzept in Zukunft bei möglichst vielen Modellen Verwendung finden und in weiterer Folge auch den Fertigungsprozess verschlanken. Der japanische Hersteller will mit ­TNGA deutlich früher als jetzt Zulieferer und Fertigungsstätten in das Konzept einbinden und auf lange Sicht mit kleineren und flexibleren Fertigungsstraßen rascher und individueller auf Kundenbedürfnisse reagieren.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL