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Redaktion 26.01.2024

EU-Markt legte zu

Mit 14 Prozent mehr verkauften Autos 2023 liegt die Zahl der Neuzulassungen in Europa weiter unter dem Vor-Corona-Wert.

BRÜSSEL. Der EU-Neuwagenmarkt hat das Jahr 2023 mit einem Rückgang um drei Prozent im Dezember abgeschlossen, in Österreich ging es um fünf Prozent nach oben. Für das Gesamtjahr fällt die Bilanz mit einem Wachstum von 14% in der EU und elf Prozent in Österreich allerdings besser aus. Damit lag das Absatzniveau allerdings erneut deutlich unter dem Wert von 2019 – in der EU um 19%, in Österreich sogar um 27%. Zunächst sorgte Corona, später der Chipmangel für massive Einbußen.

Mit insgesamt 10,6 Mio. Neuwagen wurden 2023 EU-weit knapp 2,5 Millionen Pkw weniger verkauft als im Vorkrisenjahr 2019.

Deutschland gab Ausschlag

Der Absatzrückgang im Dezember ist in erster Linie auf den massiven Einbruch in Deutschland um fast ein Viertel zurückzuführen, der wiederum ein Resultat des Absatzbooms im Vorjahresmonat ist, als eine bevorstehende Reduktion des staatlichen Zuschusses für viele vorgezogene Käufe sorgte.

Die Schwäche des Absatzmarktes Deutschland bremste zuletzt auch den EU-weiten Absatz von Elektroautos aus: Im Dezember sank der Absatz von Elektroautos in der EU um 17%, im Gesamtjahr hingegen wuchs er um 37%.
Österreich verzeichnete im Dezember ein Mini-Plus von 1,2%, im Gesamtjahr aber immerhin ein Wachstum von 39%.

Ungewisser Ausblick

Am Neuwagenmarkt läuft es nicht rund, sagt Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY: „Wir sind immer noch unter Vorkrisenniveau, auch 2024 wird es nur leicht aufwärts gehen. Grund sind die schwache Konjunktur, hohe Finanzierungskosten und die erheblichen geopolitischen Spannungen – das führt sowohl in der Wirtschaft als auch bei Konsumenten zu Kaufzurückhaltung. Dazu kommt auch die sich abzeichnende Rabattschlacht, die zunehmend auch das Elektrosegment erreicht – das geht auf Kosten der Marge der Autobauer. Für potenzielle Autokäufer sind die Aussichten aber gut: Neuwagen werden wieder billiger, aus dem Anbietermarkt ist nun ­wieder ein Käufermarkt geworden.”

Fragezeichen Elektroautos

In vielen Ländern dürfte das Elektrosegment weiterhin als Wachstumstreiber fungieren, wenn auch gestützt auf staatlichen Förderungen. Preiss dazu: „Wir sehen in vielen europäischen Märkten, dass eine staatliche Förderung einen erheblichen Beitrag zum Markthochlauf leistet. Keine Förderung, geringe Nachfrage – so lässt sich die Situation zusammenfassen.”

Die höchsten Marktanteile wurden im Dezember in Irland, Dänemark und den Niederlanden mit 58%, 51% bzw. 42% registriert. Den niedrigsten Marktanteil wies Tschechien mit drei Prozent auf. Österreich liegt mit einem Elektro-Marktanteil von 22% im Dezember im oberen Mittelfeld.

Deutliche Unterschiede

„Es gibt eklatante Unterschiede innerhalb der EU, was den Vormarsch der E-Mobilität betrifft”, sagt Preiss. „Die skandinavischen Länder zählen zu den Vorreitern, sie haben früh und konsequent auf Elektromobilität gesetzt und entsprechende Rahmenbedingungen und Anreize geschaffen. Dort sind E-Autos im Neuwagensegment bereits in der Mehrheit. Hingegen spielen Elektroautos in Osteuropa auf dem Neuwagenmarkt quasi keine Rolle.” Es bleibe spannend, so Preiss, „ob die ambitionierten EU-Pläne für die Elektromobilität, denen zufolge ab 2035 keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden sollen, mit dem aktuellen Status-quo realisierbar bleiben”. (red)

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