MOBILITY BUSINESS
© APA/Maurice Shourot

Jahresprognose Das KFV rechnet auf Basis aktueller Zahlen für das Gesamtjahr mit 342 Verkehrstoten in Österreich.

Redaktion 28.06.2024

Raser-Paket wirkt

Kuratorium für Verkehrssicherheit: Geringste Anzahl an Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen.

WIEN. Seit Beginn der Aufzeichnungen hat es in einem ersten Halbjahr noch nie so wenige Verkehrstote in Österreich gegeben wie 2024 – das ist jetzt schon absehbar. Allein im Vorjahresvergleich bis jeweils 16. Juni ist die Zahl der Toten wegen nicht angepasster Geschwindigkeit um 57% gesunken. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) dürfte dafür auch die seit 1. März drohende Fahrzeug-Beschlagnahmung bei hohen Geschwindigkeitsüberschreitungen verantwortlich sein. Die Sorge, das Statussymbol Auto zu verlieren, könnte eine abschreckende Wirkung erzielt haben.

Deutlicher Rückgang

Statt 42 tödlicher Verkehrsunfälle wegen nicht angepasster Geschwindigkeit wie im Vorjahr um die gleiche Zeit (per 16. Juni) verunglückten 2024 bisher 18 Personen (hier kann es noch zu Nachmeldungen kommen) tödlich (minus 57%). Im Vergleich zum Dreijahresdurchschnitt liegt der Rückgang ebenfalls bei 57%.

Zahl der Verkehrstoten sinkt

In Summe sind in diesem Jahr bis einschließlich 16. Juni 115 Personen tödlich verunglückt, wobei bei 17 davon die Hauptunfallursache noch nicht feststeht. Falls die Prognose des KFV von 342 Verkehrstoten bis Jahresende eintreffen sollte, dürfte auch das Gesamtjahr als das Jahr mit den wenigsten Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen in die Verkehrsgeschichte eingehen.

Mehr Fahrdisziplin

„Allein die Ankündigung einer massiven Gesetzesverschärfung kann dazu führen, dass bereits im Vorfeld die Fahrdisziplin steigt, und zwar nicht nur bei den Extremrasern, sondern auch bei sonstigen Temposündern”, erklärt Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV).

Wie der Verkehrsexperte betont, ist nicht angepasste Geschwindigkeit nämlich nicht automatisch gleichzusetzen mit extrem hohem Tempo. „Erstgenanntes ist beispielsweise auch dann der Fall, wenn jemand in einer 70-km/h-Zone mit 70 km/h unterwegs ist, die Straßen- und Witterungsverhältnisse aufgrund von Eis und Schnee oder Nebel aber nur 50 km/h zulassen würden.” (red)

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL