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Goldbach Austria-CEO Josef Almer

Redaktion 23.08.2019

„2018 war ein Rekordjahr für die Goldbach-Gruppe”

Goldbach Austria-CEO Josef Almer im Interview über das vergangene Jahr und die neue Eigentümerin Tamedia.

••• Von Sascha Harold

Goldbach blickt als Anbieter von Online-, TV- und Digital Out of Home- Marketinglösungen auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Trotz des steigenden Drucks im Online- und TV-Bereich konnte die Gruppe mit Standorten in Österreich, Deutschland und der Schweiz weiter wachsen. Goldbach Austria-CEO Josef Almer: „Für die Goldbach Gruppe war 2018 ein Rekordjahr, und mit der Schweizer Mediengruppe Tamedia haben wir inzwischen eine neue Eigentümerin, die uns für eine erfolgreiche Zukunft den Rücken stärkt.”

Herausforderungen bei Online

Eine Entwicklung, die für die gesamte Branche ein Umdenken bedeutet, ist der Nachfragerückgang nach klassischer Online-Werbung. „Es gibt eindeutig weniger Nachfrage nach Displaywerbung, auch wenn diese insgesamt im Medienmix natürlich weiterhin relevant ist”, so Almer. Um diese Entwicklung auszugleichen, habe man schon früh das Angebotsportfolio genau analysiert und gemeinsam mit den Vermarktungspartnern nachgeschärft. Die Nachfrage habe zuletzt auch wieder angezogen: „Generell”, so Almer, „wird Display für ganzheitliche Onlinekampagnen nach wie vor attraktiv bleiben.”

Für Werbekunden sind dabei Kennzahlen und Sichtbarkeit entscheidend. Das zumindest ins Stocken geratene Wachstum könnte so in letzter Konsequenz auch zu höherer Qualität der Werbemittel führen. Almer sieht Goldbach gut aufgestellt: „Wichtig ist schlussendlich, die Zielgruppen genau zu treffen. Dazu haben wir qualitativ hochwertige Targeting-Instrumente.”

DOOH weiter im Aufwind

Der größte Wachstumstreiber ist das Digital-out-of-Home-(DOOH)-Angebot. Der Erfolg hat einen Grund: „Wir haben von Beginn weg an dieses – noch immer relativ neue – Werbemittel geglaubt, mit relevanten Partnern Verträge abgeschlossen und selbst stark in die Aufbauarbeit von technisch hochstehenden Lösungen investiert. So wurde vor inzwischen über drei Jahren, im April 2016, die erste automatisierte Kampagne in unserem Netzwerk ausgespielt. Seither ist die programmatische Buchung und Auslieferung von DOOH-Werbung bei uns Standard. Mittlerweile sind wir in Österreich der dynamischste Anbieter und wachsen jedes Jahr weiter”, so Almer. Auch international weisen die DOOH-Werbeausgaben die höchsten Zuwachsraten auf. Bei Goldbach Austria erreicht man durch das weit verzweigte Inventar mittlerweile 40 Mio. Bruttokontakte in zwei Wochen. Innovative Werbeformate und einfach buchbare Zielgruppenpakete runden das DOOH-Angebot des Vermarkters ab.

Klassisches TV in Bedrängnis?

Nicht ganz einfach ist die Situation derzeit in der TV-Vermarktung. Non-lineare Kanäle machen dem klassischen TV-Geschäft Konkurrenz; gerade in der jungen Zielgruppe werden diese Angebote stark nachgefragt. Abgeschrieben ist TV deshalb jedoch nicht: „Die Fernsehnutzung steigt in Summe nach wie vor. In den letzten Jahren hat hier eine große Diversifizierung stattgefunden, viele neue Zielgruppensender sind dazugekommen, die Zuschauer haben tendenziell weg von den breiten Sendern hin zu Spezialsendern geschaltet.”

Goldbach Austria hat derzeit mit Nickelodeon, Comedy Central, DMAX, Sport1, N24 Doku und TLC Austria sechs TV-Sender im Angebot, mit denen möglichst viele Zielgruppen bedient werden sollen. „Es ist natürlich eine Herausforderung, denn viele Junge nutzen Streaming-Dienste, aber das Fernsehen lebt. Die Zuwachsraten bei den Streaming-Anbietern gehen laut neuester RTR-/AGTT-Bewegtbildstudie deutlich zurück. Fernsehen wird auch von jungen Menschen weiter genutzt und ist auch in dieser Zielgruppe nach wie vor Bewegtbildquelle Nummer eins”, so Almer.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, den Werbetreibende am Medium TV schätzen, ist dessen Verlässlichkeit. Neben der Markensicherheit ist Werbung im Fernsehen im Vergleich zu anderen Plattformen – speziell Social Media – um ein Vielfaches nachhaltiger, was eine effizientere Zielgruppenansprache ermöglicht. Abgesehen von klassischen Spotschaltungen und Sonderwerbeformen werden bei Goldbach aktuell auch komplett neue Instrumente der Vermarktung getestet: „Wir suchen ständig nach neuen Möglichkeiten, um Sender, die sich etwa wegen ihrer Reichweite nicht für klassische Vermarktung eignen, trotzdem für Werbekunden nutzbar zu machen”, resümiert Almer. Solche innovativen Lösungen kommen sowohl Vermarktern als auch den Sendern zugute, die ihre Inhalte über Werbeeinnahmen finanzieren können.

Positiver Ausblick

Für das kommende Jahr geht Almer weiterhin von Wachstum aus: „Wir haben in allen Bereichen Wachstum eingeplant, weil wir auch in allen Bereichen an Inventar zugelegt haben. Im Online-Sektor haben wir unser Portfolio ausgebaut und mit Dailymotion konnten wir bereits einen großen internationalen Player im Bewegtbildsegment gewinnen. Im TV-Bereich wollen wir ebenfalls weiter wachsen, auch wenn der Markt im ersten Quartal ein bisschen gestottert hat. Und DOOH steckt gerade am Beginn seiner Etablierung im Mediamix, bietet also noch viel Potenzial”, so Almer.

Herausforderungen stelle man sich durch die Verbesserung bestehender Produkte und dem Ausloten neuer Partnerschaften. Um die Zukunft macht er sich jedenfalls keine Sorgen: „Es gibt viele, die auf der Suche nach einem verlässlichen Vermarkter sind, der ihre Marken geeignet präsentiert und relevante Produkte daraus macht. Denn Werbetreibende müssen weiterhin ihre Ziele erreichen. Wir unterstützen sie dabei mit einem hochwertigen Portfolio, klar strukturierten Produkten und nachvollziehbaren Marketinglösungen.”

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