PRIMENEWS
08.04.2015

Die „Siedler”: ein neuer Rekord

Betriebsansiedlungen Gute Nachrichten von ABA-Invest: neue Bestwerte in der Ansiedlungsbilanz des Jahres 2014; am gefragtesten ist Wien

„Newcomer”: Park Hyatt und Hard Rock Café, e-shelter und Schäflein, Poly-Clip und Lukoil …

Für ABA-Chef Rene Siegl läuft auch 2015 bis dato „sensationell gut”.

Wien. Im vergangenen Jahr hat Schäflein Logistics, ein deutscher Mittelständler aus Baden-Württemberg, im Salzburger Hallein ein Logistikcenter mit 40 Beschäftigen errichtet: Österreich habe „viele Schlüsselindustrien wie Automobilzulieferer und Maschinen- und Anlagenbauer sowie eine gute Anbindung auch an osteuropäische Länder”, begründet Achim Schäflein, Vorstandsvorsitzender der Schäflein AG, den Schritt ins Nachbarland.

Der frühere Unternehmensberater Peter Stebe gründete mit Kollegen das Start-up nextSociety in New York, um eine neue Networking-App zu entwickeln; in Wien haben die Gründer nun ihr globales Entwicklungszentrum angesiedelt. „Die österreichische Szene ist jung und frisch, mobil und attraktiv. Und die Lebensqualität ist eine der besten weltweit”, sagt Stebe. Und: Österreich werde „als Forschungsstandort bei amerikanischen Investoren sehr geschätzt”.

Die deutsche Poly-Clip wiederum errichtete in Oberösterreich eine Produktionsstätte für Metall- und Kunststoffclips und die dazugehörigen Maschinen. Das deutsche Unternehmen investiert fünf Mio. € und wird in der Anfangsphase 15 Mitarbeiter beschäftigen. Das sind nur drei Beispiele aus der aktuellen Betriebsansiedlungsbilanz der zum Wirtschaftsministerium gehörenden Ansiedlungsagentur ABA-Invest.

Standortprimus bleibt Wien

Allein in Wien haben sich im Vorjahr 159 internationale Firmen niedergelassen. Das sei „ein neuer Rekord”, wie Wirtschafts- und Finanzstadträtin Renate Brauner am Dienstag in der Bürgermeister-Pressekonferenz vorrechnete. Zu den Neuzugängen gehörten etwa Branchengrößen wie Lukoil, der deutsche Datencenterbetreiber e-Shelter, die Hotelkette Park Hyatt oder auch das Hard Rock Cafe. Die Siedlungstätigkeit erfolgte großteils in Kooperation mit der ABA, aber auch im Alleingang, wodurch sich die unterschiedlichen Zahlen (die ABA weist für Wien 131 Neuzugänge aus, Anm.) erklären, wie betont wurde. Insgesamt seien jedenfalls in Wien mehr als 244 Mio. € investiert und 960 Arbeitsplätze geschaffen worden, berichtete Brauner. Der in finanzieller Hinsicht größte Ansiedlungserfolg betreffe jedoch die erste e-shelter-Niederlassung in der Alpenrepublik. Das deutsche Unternehmen baut um 140 Mio. € ein Rechenzentrum am Wienerberg.Insgesamt zählte die ABA 2014 in ganz Österreich 276 neue internationale Unternehmen. Das ist ein Plus von 21% – und „das beste Ergebnis in der 33-jährigen Firmengeschichte”, wie ABA-Eigentümervertreter Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner berichtete. Die Investitionssumme erhöhte sich um knapp sieben Prozent auf 371 Mio. €, während die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze um 79% auf 2.645 gestiegen ist.Die meisten Betriebsansiedelungen gab es einmal mehr in Wien, gefolgt von Kärnten und Niederösterreich. Wichtigstes Investorenland mit 88 Ansiedlungen war Deutschland, das Plus lag bei vier Prozent. Bei den Niederlassungen aus Italien gab es ein Rekordergebnis (43 Firmen). Markant sei auch das zunehmende Interesse aus Südosteuropa (74 Unternehmen).Laut ABA-Geschäftsführer Rene Siegl läuft auch 2015 bis dato „sensationell gut”. 68 bundesweite Ansiedlungen wurden bisher registriert, 40 davon betreffen Wien. Er ziehe daraus zwei Schlüsse: Zum einen sei der Standort Österreich „besser als sein Ruf im Inland”. Und, was angesichts zahlreicher Krisen immer wichtiger werde: Österreich könne mit Stabilität punkten, hob Siegl hervor. (red/APA)

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