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© A1/APA/Hinterramskogler

11.06.2015

Neuer Startup-Hub für die jungen Kreativen

Gründer-Campus Unternehmensgründung und -finanzierung soll erleichtert werden: neue Initiative von A1

Land der Gründer Österreich sei ein Land mit einer „aggressiven Haltung gegenüber Unternehmen”, erklärte am Dienstag Fiskalratspräsident Felderer. Andererseits sprießen Gründerzentren und -initiativen wie Schwammerl aus dem Boden.

Wien. Bei einer Veranstaltung von TPA Horwath am Dienstag zur wirtschaftlichen Lage der Nation hob Bernhard Felderer, Präsident des Fiskalrats Austria, erneut den Mangel an privaten Investoren in Österreich hervor. „Der Wohlstand kommt von denen, die investieren”, so Felderer, aber Österreich sei ein Land mit einer sehr „aggressiven Haltung gegenüber Unternehmen”. Vergangene Woche war es Wirtschaftskammerpräsident Chris-toph Leitl, der vehement bessere Konditionen zur Gründungsfinanzierung einforderte. Leitl schlägt vor, dass jeder, der sich an einem Startup beteiligt, bis zu 50.000 € über fünf Jahre (je 10.000 €) abschreiben können soll. Statt Förderungen sollte der Staat mehr Garantien geben – da sei „ein Hebel von 1:50 möglich”.

Längst nicht mehr exotisch

Zwar tut sich in Sachen Finanzierungserleichterungen für Gründer, abseits des klassischen Bankkredits, auch hierzulande in den letzten Jahren einiges. Crowdfunding etwa gilt längst nicht mehr als exotische Variante der Kapitalgenerierung, aber – hier sind sich die Experten einig – es tut sich noch längst nicht genug. Das Interesse – dies zeigen auch Veranstaltungen wie etwa kürzlich das gut besuchte Pioneers Festival in der Hofburg – ist vorhanden.
Auch die Telekom Austria (A1)ist auf den Zug aufgesprungen und unterstützt seit mittlerweile über drei Jahren Startups mit Know-how, Business-Produkten und Office-Space. Am Dienstagabend wurde mit der Eröffnung des sogenannten A1 Start Up Campus (www.a1startup.net) der nächste Schritt gesetzt – und der Initiative auch physisch Platz gewidmet, und zwar in der Treustraße im 20. Wiener Gemeidebezirk. Der Campus, so der Wunsch von A1-Generaldirektor Hannes Ametsreiter, solle sich „zu einer fixen Größe der Wiener Startup-Szene etablieren und künftig auch Startup-Veranstaltungen als Location dienen”. A1 biete mit dem Campus eine „Plattform für Innovation, die Österreich dringend braucht”, bekräftigte der ebenfalls anwesende Außenminis-ter Sebastian Kurz.
Der A1 Start Up Campus ist in einer Immobilie der Telekom untergebracht. Die 500 m2 des 4. Stocks wurden an die Bedürfnisse der Gründer angepasst und mit modernster Technik ausgestattet – Multimedia-Whiteboards, professionellen Präsentations- und Video-Conferencing-Systemen, 10 Gbit/s-Internetanschlüssen ... Neben der kostenlosen Officelocation unterstützt man die Startups auch mit den A1-Businessprodukten – und mit 40 Experten aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen. Als Gegenleistung erwartet sich A1 eine Unternehmensbeteiligung an den jeweiligen Startups.

Business-Engel als Berater

Der Campus wurde im Beisein der Austrian Angel Investors Association (aaia) eröffnet. Die aaia versteht sich als „Think and Do”- Tank von Unternehmern für Unternehmer und vernetzt dabei Startups mit erfahrenen Business Angels, die neben Kapital auch ein Netzwerk und Expertise einbringen. Die aaia wurde im Oktober 2012 von Selma Prodanovic und Stefanie Pingitzer gegründet und vereint derzeit mehr als 150 Business Angels aus Österreich, von denen Hansi Hansmann, Michi Altrichter, Manfred Reichl und Alfred Ötsch bekannte Namen in der österreichischen Business Angel-Szene sind. Allein in den vergangenen zwei Jahren wurden über das Netzwerk der aaia zahlreiche Projekte erfolgreich finanziert und über die aaia Co-Investor Pitches mehr als 15 Mio. € für Startups in Österreich eingesammelt. (red)

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