WIEN. Nachdem, ausgelöst durch den starken Anstieg der Zinsen, im ersten Halbjahr 2023 ein deutlicher Nachfrageeinbruch zu verzeichnen war, kam es in der zweiten Jahreshälfte bereits wieder zu einer Erholung, die sich in den ersten Wochen des Jahres 2024 verstärkt fortsetzt.
Insgesamt wurden im Vorjahr laut dem soeben veröffentlichten „EHL Marktbericht Vorsorgewohnungen Frühjahr 2024” 875 Einheiten verkauft. Gegenüber 2022 bedeutet das einen Rückgang von rund 38%.
Starker Vermietungsmarkt
„Der Markt hat sich aus mehreren Gründen recht rasch von dem Zinsschock erholt”, analysiert Karina Schunker, Geschäftsführerin der EHL Wohnen, die jüngste Entwicklung: „Wichtig war zuallererst die Stabilisierung der Zinssituation mit der letzten Leitzinsanhebung im September und mittlerweile recht konkreten Anzeichen für einen sanften Rückgang im Verlauf des Jahres 2024. Ebenso positiv ist aus Anlegersicht der starke Vermietungsmarkt.”
Die Nachfrage nach Mietwohnungen sei bei zugleich knapper werdendem Angebot sehr hoch, die Leerstandsraten seien aktuell außergewöhnlich niedrig und Wiedervermietungen nach Mieterwechseln erfolgten sehr rasch. „Vor allem aber sind die Mieten kräftig gestiegen, was bei den vergleichsweise moderaten Kaufpreisentwicklungen zu deutlich höheren Anfangsrenditen für Vorsorgewohnungskäufer führt”, so Schunker.
Inflation austricksen
Neben den kurzfristig wirksamen Aspekten hat langfristig auch der Inflationsschutz erneut an Bedeutung gewonnen. „Wegen der zuletzt schwächeren Entwicklung der Wohnungspreise ist das Einstiegsniveau attraktiv, die Indexierung der Mieten ermöglicht derzeit beachtlich hohe jährliche Steigerungsraten bei den laufenden Erträgen und der Rückgang beim Wohnungsneubau eröffnet gute Perspektiven für mittel- und langfristige, reale Wertsteigerungen. Die Vorsorgewohnung bietet damit exzellenten Inflationsschutz und das ist zu einem wichtigen Kaufmotiv geworden”, ergänzt Michael Ehlmaier geschäftsführender Gesellschafter der EHL Immobilien Gruppe. (hk)