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Die Buwog-Geschäftsführer Andreas Holler (l.) und Kevin Töpfer über den Dächern Wiens; beim Buwog-Sommergespräch gaben sie eine Einschätzung über die aktuelle Lage am Wohnungsmarkt und einen Ausblick auf künftige Entwicklungen.

Redaktion 01.07.2022

Guten Mutes in die Zukunft

Die beiden Buwog-Geschäftsführer Andreas Holler und Kevin Töpfer im Halbzeit-2022-Sommergespräch über Challenges, Preise und Blasen.

WIEN. „Die vergangenen sechs Monate sind für die Buwog sehr gut verlaufen”, fasst Andreas Holler, für das Development verantwortlicher Geschäftsführer, die aktuelle Situation zusammen. „Trotz der äußeren, teils herausfordernden Umstände sind wir sehr gut aufgestellt und können die Rekord-Fertigstellung von rund 2.000 Wohnungen in diesem Geschäftsjahr wie geplant realisieren und optimistisch in die Zukunft blicken.”

Auch im Bestand gäbe es keine nennenswerten negativen Auswirkungen, erklärt Kevin Töpfer, als Geschäftsführer für das Immobilienmanagement der Buwog verantwortlich: „Natürlich müssen wir uns auch im Bestand mit der Herausforderung auseinandersetzen, dass alles teurer wird. Wir überlegen daher sehr genau und hinterfragen, welche Maßnahmen Sinn machen bzw. notwendig sind – das natürlich im Hinblick auf Nachhaltigkeit, bzw. aus ökologischer und ökonomischer Sicht. Es geht in allen Bereichen darum, effizient zu haushalten, sodass diverse Investitionen natürlich unseren Kundinnen und Kunden zugutekommen, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht im Sinne des Unternehmens sind.”

Mit Digitalisierung optimieren

Um das Potenzial eines effizienten Umgangs mit Ressourcen ausschöpfen zu können, setze die Buwog laut Töpfer auf Digitalisierung in allen Bereichen. Man verstehe sich als Innovationstreiber und nutze so jede Möglichkeit, Prozesse zu optimieren und den Kontakt mit Kundinnen und Kunden transparenter zu gestalten. „Ob Kunden-App oder interne Innovationsplattform – wir fördern Innovationen quer durch alle Abteilungen, um zusätzliche Mehrwerte für unsere Kundschaft zu schaffen und Arbeitsabläufe zu vereinfachen und damit zu beschleunigen.”

Digitalisierung dürfe dabei nie nur dem Selbstzweck dienen, sondern müsse am Ende des Tages eine Verbesserung für alle Beteiligten bringen. Auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit könne damit viel bewirkt werden, da z.B. mögliche Schäden an Objekten, wie etwa eine defekte Bewässerungsanlage, durch digitale Tools rascher entdeckt und behoben werden können.

Hohe Nachfrage …

Bei Eigentumswohnungen sei nach wie vor eine hohe Nachfrage zu verzeichnen, speziell, wenn Wohnungen als Anlageform gekauft werden. „Ab Juli 2022 gelten neue Finanzierungsvorgaben, zudem werden die Zinsen rapide steigen – beide Faktoren führen zu einer Marktveränderung, weshalb aus unserer Sicht jetzt der Zeitpunkt ist, um in den Kauf einer Wohnung zur Weitervermietung zu investieren”, so Töpfer. „Auf der anderen Seite ist viel Barvermögen im Umlauf und es gibt viele Menschen, die Immobilien mit wenig Fremdfinanzierung als eine Art Inflationsschutz kaufen.”

… ohne Blasenbildung

Wohnimmobilien gelten weiterhin als sicherer Hafen für Investitionen, und der Nachfrageüberhang werde auch weiterhin bestehen bleiben, „vor allem, weil in den kommenden Jahren weniger gebaut werden wird, als zum Beispiel 2022. Wir gehen daher auch von einer steigenden Nachfrage nach Bestandsimmobilien aus, insbesondere im Mietsegment.” Mit extremen Sprüngen nach oben bei den Kaufpreisen sei es aber auch laut Kevin Töpfer vorerst vorbei: „Wir rechnen mit einer Plateaubildung bei den Preisen, vielleicht mit einer leichten Steigerung – abhängig von der Lage eines Objekts.”

Damit ist die Frage nach einer zu platzen drohenden Immobilienblase vom Tisch. „Wir werden so bald wohl keine sinkenden Preise bei Wohnimmobilien sehen – sie werden zwar nicht mehr so stark steigen, wie in der jüngsten Vergangenheit, einen Preisverfall wird es aber definitiv nicht geben”, ergänzt Holler. Dies begründet er insbesondere mit dem kontinuierlich steigenden Wohnraumbedarf in Wien, der durch den Zuzug weiterhin gegeben sei. (hk)

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