••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Mit der X International Guide Conference fand Mitte September eine der wichtigsten internationalen Konferenzen zum Thema „Neue Formen des (Fern-)Lernens” in die Bundeshauptstadt.
Zu den Speakern zählten u.a. Allessandra Briganti, Rektorin der Università degli Studi „Guglielmo Marconi” in Rom, David Gralnick, President of Kaleidoscope Learning der Columbia University in New York, sowie Robert W. Robertson, Director of Academic Affairs der University of Phoenix.
Die FH Technikum Wien als Austragungsort war nicht zufällig gewählt: Um den Anforderungen der Studierenden und den Erfordernissen zeitgemäßen Lernens noch besser gerecht zu werden, startete im September eine eigene, von der MA 23 der Stadt Wien geförderte eLearning-Stiftungsprofessur, die von Daniela Waller vom Inst. für Sozialkompetenz und Managementmethoden übernommen wurde.
Im Rahmen einer FH-weiten Strategie wird in den nächsten Jahren eine zentrale eLearning-Servicestelle aufgebaut. Ein vielfältiger eDidaktik-Methodenpool, eine eigene eLearning Toolbox und die Einführung von Modellen zur Flexibilisierung des Blended Learning-Einsatzes sind weitere Ziele, die sich die FH gesteckt hat.
Ein weiteres aktuelles Projekt nutzt die Fachkompetenz der FH aus dem Forschungsschwerpunkt eHealth und setzt andererseits gezielt auf eLearning. Das von der Stadt Wien geförderte Projekt eLearning4eHealth Network befasst sich mit dem Aufbau eines länderübergreifenden Netzwerks zur Entwicklung international abgestimmter Schulungsprogramme und Zertifizierungen im Bereich eHealth. Dabei arbeitet die FH mit Partnern aus Kanada, der Schweiz, Tschechien, Portugal, Deutschland und Kolumbien zusammen. Es geht darum, Lernprofile für Personen, die im Bereich elektronisches Gesundheitswesen tätig sind, zu definieren. Erstmals sollen auch Kurse in diesem Bereich international harmonisiert werden. Neben Ausbildungsmöglichkeiten für Studierende geht es vor allem um Angebote für Berufstätige in diesem sehr multidisziplinären Feld. Die Herausforderung: Ärzte, Techniker und Administrationsmitarbeiter in Gesundheitseinrichtungen auf einen gemeinsamen Wissensstand zu bringen.
eLearning-Forschung
Ende September ging an der FH Burgenland und ihrer Tochter „Forschung Burgenland” ein Forschungsprojekt zum Thema eLearning in die Zielgerade. 17 burgenländische Bildungseinrichtungen wie z.B. das BFI Burgenland und die Pädagogische Hochschule in Eisenstadt waren aufgefordert, ihre Expertise zum Thema einzubringen.
Neben vielen Erkenntnissen über die Potenziale von eLearning wurde eine Infrastruktur für die Speicherung und Bereitstellung von Video-Lernmaterial getestet und Lernmaterial produziert.
„In Zeiten, in denen vom Einkauf bis zur Partnersuche vieles übers Internet erledigt wird, ist klar, dass auch Bildung diesem Trend nachkommen muss”, so Studienleiterin Martina Jelinek von der FH Burgenland. eLearning-Angebote lassen bestehende räumliche Barrieren verschwinden: Gerade im Burgenland mit seiner geografisch langen Nord-Süd-Ausdehnung ist eine persönliche Anreise mitunter zeitraubend und letztlich bildungsverhindernd. Elektronische Lernangebote erleichtern hier den Zugang zu berufsbegleitender Fort- und Weiterbildung. „Dabei bedeutet eLearning durchaus nicht einsames Lernen vor dem Computer”, betont Jelinek. „Virtuelle Räume laden dazu ein, sich mit Lerngruppen und StudienkollegInnen zu treffen.”