Flexibilität für alle!
© APA / AFP / Ina Fassbender
CAREER NETWORK Redaktion 16.09.2022

Flexibilität für alle!

Deloitte-Studie analysiert Status quo, Trends und Herausforderungen beim Wandel der Arbeitswelt.

••• Von Britta Biron

WIEN. Homeoffice hat sich in der Arbeitswelt gut etabliert – das bestätigt auch die neueste Flexible Work-Studie von Deloitte Österreich und den Universitäten Wien und Graz, für die knapp 600 Unternehmensvertreter befragt wurden.

In 89% der Betriebe wird aktuell mindestens der Hälfte der Belegschaft Homeoffice geboten – 2019 waren es nur 37% – und von den meisten Dienstnehmern gelegentlich oder regelmäßig genutzt.

Wichtiger Recruiting-Faktor

In 44% der Betriebe kann die Arbeit an zwei bis drei Tagen pro Woche von zu Hause aus erledigt werden, und in knapp einem Drittel (30%) gibt es individuelle oder bereichsspezifische Regelungen, die ein hohes Maß an Flexibilität ermöglichen.

Und die sei ein wesentlicher Faktor im War for Talents. Fast alle Befragten (93%) gaben an, dass die Erwartungen der Bewerber an das Homeoffice-Angebot deutlich gestiegen sind, und 79% sind davon überzeugt, dass Remote Work sich positiv auf die Arbeitgeberattraktivität auswirkt.
Zudem sieht man auch einen wachsenden Wunsch nach Worktation. Grundsätzlich stehen die Betriebe dem positiv gegenüber, doch komplexe steuer-, sozialversicherungs- und arbeitsrechtliche Regelungen führen in der Ausgestaltung noch zu großer Unsicherheit. „Hier braucht es dringend klare Regelungen der Rahmenbedingungen”, betont Juliana Wolfsberger, New-Work-Expertin bei Deloitte Österreich.

Kein Backlash in Sicht

Der hohe Homeoffice-Anteil hat aber auch Schattenseiten: 72% der Umfrageteilnehmer gaben an, dass der informelle Austausch gelitten hat, und 44% sehen negative Auswirkungen auf die bereichsübergreifende Kommunikation.

Eine Kehrtwende zu Office only wird es aber nicht geben, im Gegenteil. „Die angespannte Arbeitsmarktsituation und steigende Ansprüche auf Arbeitnehmerseite treiben zusätzlich weitere Veränderungen an. So werden auch Modelle wie die Vier-Tage-Woche immer lauter diskutiert”, so Wolfsberger.

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