••• Von Britta Biron
WIEN. Nach einer harten Sanierung haben die Austrian Airlines wieder Aufwind: 2018 wurde mit 13,9 Mio. Passagieren ein neuer Rekord erreicht, der das All-time-high von 2017 um 8,5% überflügelte. Die verkauften Sitzkilometer stiegen um 9,7%, die Auslastung der Flüge erreichte 79,3% (+2,5%) und die Anzahl der Flüge konnte um 4,8% auf 150.963 erhöht werden.
Damit der Steigflug weiter anhält, wurde mit #DriveTo25 ein neues Strategiekonzept erarbeitet.
„Damit wollen wir der AUA einen kräftigen Modernisierungsschub geben. Um unsere Investitionsfähigkeit zu steigern, werden wir Komplexität reduzieren und uns zukünftig stärker auf das Kerngeschäft und den Hub-Verkehr in Wien konzentrieren”, sagt CFO Wolfgang Jani zum Programm.
Neu organisiert wird der dezentrale Österreich-Deutschland Verkehr. Zwar erfreuen sich Linien wie Innsbruck–Frankfurt oder Linz–Düsseldorf guter Nachfrage, sorgen aber auch für hohe Komplexität, weil die Flugzeuge wegen der Umläufe für die Crews und der technischen Wartung nicht produktiv eingesetzt werden können. Die derzeit noch in Altenrhein, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz oder Salzburg bestehenden Crew-Basen werden daher nach Wien verlegt. Die gut 200 Mitarbeiter erhalten das Angebot, nach Wien zu kommen.
Flüge zwischen Wien und den Bundesländerflughäfen sind von der Neuorganisation vorerst nicht betroffen.
Millioneninvestment
Um die Position in Wien zu stärken, soll auch die Airbus-Flotte in den nächsten drei Jahren von 36 auf 46 Flugzeuge vergrößert werden. Dafür sind Investitionen von rund 200 Mio. € geplant. Im Gegenzug werden die 18 Turboprop-Flugzeuge des Typs Dash 8-400 ausgeflottet. In Summe wird das Angebot in Wien dadurch um über zehn Prozent ausgebaut.
Für das Netz und die Kunden bedeutet die Umstrukturierung der Flotte eine Verbesserung, da die Strecken von Dash auf Embraer bzw. Embraer auf Airbus hochgetauscht werden.
Um die Profitabilität auch auf der Langstrecke zu steigern und im nächsten Schritt die Flotte zu modernisieren, wird auch das Intercontinental-Netz neu ausgerichtet. Bereits für den Winterflugplan 2018/19 sind unwirtschaftliche Strecken wie Havanna, Colombo oder Hongkong entfallen, im April folgen die Seychellen. Dafür wurde das Angebot nach Nordamerika aufgestockt und die Frequenz auf bestehende Strecken wie New York oder Chicago erhöht.
Im April werden die Bauarbeiten für die Erweiterung des Simulator-Trainingscenters in Wien beginnen, um Platz für zwei zusätzliche A320-Flugsimulatoren zu schaffen. Die Fertigstellung des 20 Mio. € teuren Projekts ist für das erste Quartal 2020 geplant.
Zum neuen Strategieprogramm gehört auch die Vereinfachung und Digitalisierung interner Abläufe, durch die Einsparungen von 20–30 Mio. € erreicht werden sollen.
Werbe-Reform
Neuerungen gibt es seit Jahresbeginn auch beim weltweiten Werbeauftritt, für den man sich die Berliner Agentur thjnk an Bord geholt hat. Der geplante Starttermin für die neue Kampagne ist im Juni.