WIEN. 3,77 Mio. Nächtigungen zwischen Jänner und August, was einem Minus von 67% gegenüber der Vergleichsperiode 2019 entspricht, eine Auslastung der Hotelbetten von unter 30% und ein Rückgang des Netto-Nächtigungsumsatzes der Wiener Beherbergungsbetriebe von gut 75% – anders als in den vergangenen Jahren konnte Norbert Kettner, Geschäftsführer des Wien Tourismus, bei der diesjährigen Konferenz keine Erfolge vermelden.
Große Herausforderungen
„Gerade die besonderen Stärken Wiens – Ganzjahrestourismus, hohe Internationalität sowie Kultur-, Kongress- und andere Veranstaltungen – machen seine Reaktivierung unter den derzeitigen Rahmenbedingungen besonders schwer”, sagte er in seiner Eröffnungsrede, ließ aber auch keinen Zweifel daran, dass man alles daran setze, möglichst rasch wieder auf Erfolgskurs zu kommen. Das sei nicht nur für das Überleben der Tourismusbetriebe essenziell. „Stärker denn je ist derzeit sichtbar, welche Bedeutung der Tourismus für die Gesamtwirtschaft, als Arbeitgeber und für alle Facetten der Infrastruktur hat.”
Neue Online-Formate
Stolz verwies Kettner darauf, dass es in kurzer Zeit gelungen sei, das bisherige Visitor Economy-Konzept für die herausfordernde Lage zu adaptieren.
Eine wichtige Rolle – sowohl in der Kommunikation mit Kunden und Partnern als auch bei der direkten Ansprache potenzieller Wien-Besucher – spielen Online-Formate, wie etwa Live-Walks zu verschiedenen Themen auf Instagram oder die neue Stream-Eventserie „Vienna Showcase”, mit der man zeigen will, dass Wien selbst in der Pandemie kulturelle Highlights bieten kann. Den gut 200 Konferenzteilnehmern im Zeremoniensaal sowie den rund 1.000, die aus Österreich und der ganzen Welt online zugeschaltet waren, wurde die Live-Führung von Co-Kurator Jasper Sharp durch die Ausstellung „Beethoven bewegt” im Kunsthistorische Museum präsentiert.
Die Wiener Tourismus-Konferenz, die als Livestream auf der wien.info-Website zur Verfügung steht, setzte auch ein Signal für den nationalen und internationalen Veranstaltungssektor. Mit einem umfassenden Präventionskonzept, das unter anderem eine Teststraße mit neuartigen Covid-19-Antigen-Schnelltests, modernste Luftreinigungsgeräte oder Plexiglaswände an neuralgischen Punkten umfasste, wurden die strengen Sicherheitsmaßnahmen mehr als erfüllt.
Sicherheit im Fokus
„Solange die Sicherheit gewährleistet ist, werden auch Teilnehmer das Vertrauen und den Wunsch haben, in den Festsälen zu tagen”, ist Hofburg Vienna-Geschäftsführerin Alexandra Kaszay überzeugt. (bb)