Die Musterschüler
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Den Supertankern unter den heimischen Banken wird von der Ratingagentur Morningstar ein Top-Zeugnis ausgestellt.
FINANCENET Redaktion 30.08.2024

Die Musterschüler

Die großen heimischen Banken liefern feine Zahlen und sind gut im Geschäft, so die Ratingagentur Morningstar.

LONDON/WIEN. Die internationale Ratingagentur Morningstar hat den Supertankern unter den österreichischen Banken auf den Zahn gefühlt – und zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis.

Die großen österreichischen Banken (Erste Bank, Raiffeisenbank und Bank Austria; zusammen „die Banken“) meldeten im ersten Halbjahr 2024 solide Ergebnisse, unterstützt durch weiter höhere Zinssätze und eine robuste Konjunktur, in Österreich sowie Mittel- und Osteuropa (CEE), so Morningstar.

Erste und Bank Austria verzeichneten im Jahresvergleich einen Nettogewinn von +9 bzw. +18%, hauptsächlich aufgrund des höheren Nettogewinns durch Zinserträge und höhere Provisionen. Das Nettoergebnis von Raiffeisen hingegen konnte durch höhere Zinserträge und geringere Rückstellungen für Kreditausfälle gesteigert werden, wobei der Nettoertrag im Jahresvergleich um +8% stieg.

Starke Vermögenswerte
Die Qualität der Vermögenswerte blieb stark und stabil. „Allerdings rechnen wir mit einer gewissen Verschlechterung der Kreditqualität“, meinen die Morningstar-Experten. Mittelfristig resultiert dies vor allem aus dem angeschlagenen Gewerbeimmobiliensektor (CRE). „In unserem Ausblick meinen wir, dass die Kreditrisiken vor allem aufgrund der moderaten Wirtschaftslage unter Kontrolle bleiben dürften, vor allem durch eine Erholung in den Kernmärkten. Darüber hinaus verfügen die Banken über starke Rentabilitätspolster für mögliche Kreditrisiken.

Fette Polster aufgebaut
Und schließlich haben die Banken seit dem Jahr 2022 ihre Kapitalpuffer in Erwartung erhöhter potenzieller Kreditrisiken deutlich ausgebaut.

„Wir gehen davon aus, dass die Risiken für die Qualität der Vermögenswerte angesichts einer moderaten Konjunkturerholung, niedriger Arbeitslosenquoten und niedriger Verschuldung der privaten Haushalte in den Kernmärkten unter Kontrolle bleiben“ fasst man bei Morningstar zusammen. „Wir gehen davon aus, dass die Banken einen erheblichen Anstieg ihrer NPL-Quoten (NPL = faule Kredite; Anm.) wie eine Verdoppelung der NPLs verkraften können, ohne dass sich dies auf ihre Kapitalposition auswirkt“. (rk)

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