Nachhaltige technologische Lösungen sind auf dem Vormarsch und ermöglichen es Unternehmen, neue umwelt- und klimafreundliche Wachstumsmärkte zu erschließen. Doch dieser wirtschaftliche Wandel braucht mehr Investitionen. Alleine in Österreich sind jährlich bis 2040 zusätzlich zwischen 6,4 bis 11,2 Mrd. € erforderlich. Doch öffentliche Mittel alleine reichen nicht aus, um die umwelt- und klimafreundliche Weiterentwicklung der Wirtschaft zu finanzieren. Privates Kapital wär’ fein … Und damit kommt die Vorreiter-Initiative Green Finance Alliance ins Spiel. Drei Jahre nach ihrer Gründung zieht diese mit ihrem aktuellen Fortschrittsbericht eine positive Bilanz: Die Mitglieder – darunter Banken, Versicherungen sowie Pensionskassen und betriebliche Vorsorgekassen – treiben die grüne Transformation mit messbarem Erfolg voran. Strategisch gesteuert wird die Allianz vom Umwelt- und Klimaministerium, das die Initiative auch gegründet hat.
Viel Geld in der Hand
Per Ende 2024 haben die zehn Mitglieder der Initiative mehr als 6 Mrd. € in grüne Projekte investiert oder finanziert. Dazu zählen unter anderem grüne Infrastrukturprojekte, nachhaltiger Wohnbau oder der Ausbau erneuerbarer Energien.
Zum umfassenden Kriterien-Paket, das die Green Finance Alliance Mitglieder jährlich erfüllen gehört darüber hinaus noch viel mehr: unter anderem der Ausstieg aus fossilen Energieträgern, der Ausbau grüner Aktivitäten oder das Aufsetzen einer Klima- sowie Engagementstrategie. Die Finanzunternehmen müssen also darlegen, wie sie mit ihren Geschäftskunden in den Dialog treten, um gemeinsam nachhaltig zu wachsen. Insgesamt haben sich die Mitglieder beim Erfüllen dieser Kriterien gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Mehr als 80% der Kriterien wurden 2024 vollständig erfüllt.
Erfolgsrezept Schulterschluss
Während sich die meisten namhaften internationalen Klimainitiativen für den Finanzmarkt in den letzten Jahren zurückgezogen haben, bleibt die Green Finance Alliance bestehen. Seit ihrem Launch 2022 setzt sie auf ein weltweit einzigartiges Konzept: Unabhängig von ihren Mitgliedern und gestützt auf einem wissenschaftsbasierten Kriterienkatalog. Das regelmäßige Monitoring der Kriterienerfüllung durch das Umweltbundesamt dient nicht nur der Transparenz, sondern zeigt auch den Fortschritt der Initiative. Auch methodisch wie strategisch bleibt die Green Finance Alliance am Puls der Zeit: 2025 wurde das neue Kennzahlen-Set „I-PEPs“ (Indikatoren für Portfolio-bezogene Emissionsperformance) eingeführt und ab 2026 wird ein stärkeres Augenmerk auf der Transitionsbegleitung liegen.
Stimmen der Gründer
„Die Green Finance Alliance ist für uns ein wichtiger strategischer Partner. Unser Ziel ist es, natürliche Ressourcen zu schützen und den kommenden Generationen faire Chancen zu bieten. Als Gründungsmitglied sind wird davon überzeugt, dass gemeinsames Lernen und Handeln die wirksamsten Hebel für eine nachhaltige Transformation sind. Wir gehen mit gutem Beispiel voran, lenken unsere Kapitalströme konsequent in zukunftsfähige Projekte und machen damit sichtbar, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Wert ist, sondern auch ein klarer Wettbewerbsvorteil“, so Dietmar Böckmann, Vorstandsmitglied der BKS Bank.
„Die VBV-Pensionskasse und die VBV-Vorsorgekasse sind als Gründungsmitglieder der Green Finance Alliance überzeugt von dieser österreichischen Initiative und freuen uns über das starke Bekenntnis des Ministeriums dazu. Unser Klima- und Engagementbericht 2024 belegt, wie konsequent die VBV ihre in der Green Finance Alliance beschlossenen Ziele umsetzt“, sagt Michaela Attermeyer, Mitglied des Vorstandes der VBV-Vorsorgekasse.
Messbarer Fortschritt
Ergänzend zu der Erfüllung der Kriterien haben die Mitglieder der Green Finance Alliance rund 40 Finanzprodukte nach dem Umweltzeichen 49 zertifizieren lassen. Dazu gehören vor allem Spar- und Giroprodukte sowie nachhaltige Investmentfonds. Somit wird auch für Kunden ein breites nachhaltiges Angebot geschaffen. Zudem sind rund die Hälfte aller heimischen EMAS-Betriebe (freiwilliges System für betriebliches Umweltmanagement) aus dem Finanzsektor Mitglieder der Green Finance Alliance. Das bedeutet, dass sie ein professionelles Umweltmanagementsystem eingeführt haben und ihr Fortschritt auch bei betrieblichen Klimaauswirkungen regelmäßig auditiert wird.
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