In Österreich steht jedes achte Unternehmen ohne potenziell geregelte Nachfolge dar. Laut einer aktuellen Analyse von Dun & Bradstreet betrifft dies 40.707 Betriebe – das sind 12,3% aller protokollierten Unternehmen. Besonders kleinere Firmen mit bis zu neun Mitarbeitenden sind gefährdet: Hier fehlt bei fast jedem fünften Betrieb eine Nachfolgelösung zur Erhaltung des Unternehmens.
Regionale Unterschiede
Auch regional zeigen sich deutliche Unterschiede: In Kärnten (14,1%), Salzburg (14,0%) und Tirol (13,6%) liegt der Anteil der Betriebe ohne geregelte Nachfolge über dem österreichischen Durchschnitt. Und auch in Vorarlberg (13,4%) und Niederösterreich (13,2%) ist das Problem massiv, denn diese Bundesländer sind von kleineren, familiengeführten Betrieben geprägt.
Im Gegensatz dazu ist der Anteil offener Nachfolgen in Wien (elf Prozent), wo die Unternehmenslandschaft jünger und stärker durch Kapitalgesellschaften geprägt ist, am geringsten.
Architekturbüros betroffen …
Besonders kritisch ist die Lage im Druck- und Verlagswesen, in dem 20,6% der Betriebe vor einer ungeklärten Nachfolge stehen.
Auch Architekturbüros (20,4%) sowie die Textilindustrie (18,4%) steuern auf Probleme zu. Diese Branchen sind oft von älteren Unternehmergenerationen geprägt und stehen nun vor dem Übergabeprozess.
… Informatik deutlich weniger
In moderneren Bereichen wie Informatik (8,2%) oder Telekommunikation (acht Prozent) tritt das Problem deutlich seltener auf – hier erleichtern digitale Geschäftsmodelle und höhere Attraktivität für Investoren die Übergabe. Je kleiner der Betrieb, desto eher fehlt eine Nachfolgeregelung.
Kleinere besonders betroffen
Bei kleinen Unternehmen zeigt sich ein deutlicher Unterschied: 17,7% der Betriebe mit bis zu neun Mitarbeitenden haben ihre Nachfolge noch nicht geregelt, bei Firmen mit zehn bis 49 Beschäftigten sind es 15,7%. Mittelgroße Betriebe (50 bis 249 Mitarbeitende) sind mit 7,7% deutlich seltener betroffen, größere Betriebe mit bis zu 999 Mitarbeitenden mit 3,6% noch geringer. Großunternehmen mit über 1.000 Mitarbeitenden haben mit 1,6% hingegen kaum Nachfolgeprobleme.
Zentrale Bedeutung
Die Nachfolgefrage entscheidet über die Zukunft tausender Unternehmen in Österreich. Gelingt der Generationenwechsel, bleiben nicht nur wertvolles Wissen und Arbeitsplätze erhalten – es werden auch Innovationen gefördert und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft gestärkt.
Damit diese Chance genutzt werden kann, braucht es rechtzeitige Planung, faire Rahmenbedingungen und professionelle Begleitung.
Denn nur wenn die Unternehmensnachfolge reibungslos gelingt, bleibt die heimische Wirtschaft auch in Zukunft ein starker Motor für Wachstum und Wohlstand, meinen die Experten von Dun & Bradstreet.
Jahresumsatz der Händler klettert 2025 um +3,2% auf 79,8 Mrd. Euro, Weihnachtsgeschäft leicht über Vorjahresniveau
Der österreichische Einzelhandel verzeichnet 2025 einen Jahresumsatz von 79,8 Milliarden Euro, ein nominelles Plus von 3,2 Prozent gegenüber 2024. Das Weihnachtsgeschäft liegt leicht
